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GPRS: Welcher Tarif für welchen Zweck?

10 Megabyte können 290 Euro kosten - es geht aber auch für 32,70 Euro
Von Volker Schäfer /

Gerade beim GPRS-Datendienst kommt es sehr genau darauf an, den richtigen Tarif auszuwählen. Das gilt insbesondere dann, wenn man nicht nur WAP-Dienste nutzt und E-Mails austauscht, sondern auch größere Datenmengen überträgt, um zum Beispiel im Internet zu surfen. Die Preisunterschiede sind dabei sehr groß und vor allem die beiden großen deutschen Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone D2 haben vielfältige Tarifvarianten im Angebot.

Generell lässt sich feststellen: Für Gelegenheitsnutzer, die nur geringe Datenmengen übertragen, hat o2 die besten Angebote. Ein Megabyte Datentransfer kostet mit Vertrag 5 Euro und sogar mit LOOP, der einzigen deutschen Prepaidkarte, die derzeit schon GPRS-tauglich ist, ist man mit 10 Euro dabei. Zum Vergleich zahlt man bei T-Mobile und Vodafone im grundgebührfreien Tarif 29 Euro, bei E-Plus 25 Euro und bei Quam 19 Euro. Bei den D-Netzen lässt sich der Preis durch Optionstarife auf 9,95 Euro reduzieren, bei E-Plus auf exakt 10 Euro. Quam bietet nur einen GPRS-Tarif an, so dass es hier in jedem Fall bei 19 Euro bleibt.

Nutzt man GPRS öfter, so sollte man mit D1 oder D2 online gehen. 5 Megabyte Datenverkehr kosten im Vodafone GPRS XL-Tarif inklusive Grundgebühr 19,95 Euro. Bei T-Mobile würde man im GPRS-Profi-Tarif 21,55 Euro zahlen, während E-Plus-Kunden mindestens 50 Euro, Quam-Teilnehmer sogar 95 Euro, zahlen. Lediglich o2 liegt mit 25 Euro nur verhältnismäßig knapp über den Preisen der D-Netze.

Bei einem Transfervolumen von 10 Megabyte hat wiederum Vodafone mit seinem XL-Tarif die Nase vorn. Inklusive Grundgebühr zahlt man 32,70 Euro, während T-Mobile-Kunden mindestens 36,05 Euro ausgeben müssen. E-Plus verlangt aber selbst im Premium-Tarif stolze 100 Euro, Quam sogar 190 Euro. o2 liegt mit 50 Euro ebenfalls deutlich über den Preisen der D-Netze.

Überträgt man im Monat 25 Megabyte Daten, so surft man mit dem GPRS Office-Angebot bei D1 oder dem GPRS XXL-Tarif von D2 am besten. Für 39,95 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühr sind 20 Megabyte schon inklusive, so dass 25 Megabyte exakt 49,45 Euro kosten.

Nutzt man als D-Netz-Kunde den grundgebührfreien Tarif, so ist man für die gleiche Datenmenge 725 Euro los. Quam ist mit 475 Euro "etwas" günstiger, E-Plus berechnet im Premium-Tarif 250 und im Standard-Tarif 625 Euro und bei o2 zahlen Vertragskunden 125 Euro.

Je mehr Daten im Abrechnungszeitraum übertragen werden, umso größer ist der Preisunterschied zwischen den verschiedenen Tarifen. 50 Megabyte können bei D1 und D2 1 450 Euro kosten. Nutzt man den Office- oder XXL-Tarif, so kostet die gleiche Datenmenge nur 96,95 Euro. o2 berechnet 250 Euro, E-Plus je nach Tarif 500 oder 1 250 Euro und bei Quam wird man für 50 Megabyte 950 Euro los.

Folgende Übersicht soll Ihnen einen Überblick über die anfallenden Kosten geben, die bei unterschiedlichen Transfervolumina anfallen.

Vergleichs-Übersicht

Volumen
(MB)
T-Mobile
Basic
T-Mobile
Profi
Vodafone
XL
T-Mobile
Office
E-Plus
Standard
E-Plus
Premium
o2 Genion Quam
Voda. by Call Vodafone L Vodafone XXL o2 LOOP
1 29,00 9,95 19,95 39,95 25,00 10,00 5,00 19,00
5 145,00 21,55 19,95 39,95 125,00 50,00 25,00 95,00
10 290,00 36,05 32,70 39,95 250,00 100,00 50,00 190,00
25 725,00 79,55 70,95 49,45 625,00 250,00 125,00 475,00
50 1 450,00 152,05 134,70 96,95 1 250,00 500,00 250,00 950,00

Fazit: Wenn man GPRS ernsthaft einsetzen möchte, sollte man vor der Nutzung sehr genau sein Nutzungsverhalten überdenken und einen dem entsprechenden Vertrag und Tarif wählen. Zu beachten ist allerdings, dass unser Preisvergleich nur einen groben Überblick verschaffen kann. Unberücksichtigt blieben die in einigen Tarifen erhobenen Stunden- oder Tagespauschalen. Ferner wird in einigen Preismodellen in Einheiten von 100 Kilobyte abgerechnet, was bei kurzen Online-Sessions ein Nachteil ist.

Die Tendenz dürfte dennoch klar zu erkennen sein: Wer nur ganz selten online geht, der ist mit den grundgebührfreien Standardtarifen am besten bedient. Poweruser sind dagegen bei den D-Netzen mit ihren Optionstarifen am besten aufgehoben.