MNP

Mobilfunk: Weitere Details zur Rufnummernportierung bekannt

Dennoch wenige Wochen vor dem Start nach wie vor einige Fragezeichen
Von Volker Schäfer

Ab 1. November können Mobilfunkkunden ihre Rufnummer auch dann behalten, wenn sie zu einem anderen Netzbetreiber oder Provider wechseln. Der Termin steht seit Monaten fest, und mit Hutchison Telecom bietet inzwischen auch der erste Provider Verträge an, bei denen die Telefonnummer aus einem anderen Vertrag übernommen wird.

Zum Tragen kommt die Regelung naturgemäß erst ab November. Das heißt, der neue Kontrakt kann zwar schon jetzt abgeschlossen werden, die alte Nummer kann aber erst ab dem Stichtag 1.11. übernommen werden. Mindestens bis dahin muss das alte Vertragsverhältnis bestehen, sonst kann die Nummer nicht "gerettet" werden.

Generell gilt: Rufnummernportierungen sind nach Ansicht der Netzbetreiber nur jeweils zum Vertragsende möglich. Man kann also nicht aus einem laufenden Vertrag aussteigen. Der Vertrag wird beim bisherigen Netzbetreiber oder Provider gekündigt. Anschließend schließt man beim neuen Anbieter den neuen Vertrag an.

Grundsätzlich ist die Mitnahme der Handynummer auch für Prepaidkunden möglich. Derzeit ist allerdings noch unklar, welche Provider dies in welcher Form anbieten werden. Bei Vodafone ist im Gespräch, generell auch Portierungen von Prepaid-Nummern zu ermöglichen, o2 bietet den Service vorerst nur für Postpaid-Kunden an. E-Plus will Wertkarten-Kunden anderer Netzbetreiber übernehmen, wenn sie ein festes Vertragsverhältnis eingehen.

Quam hat sich aus dem Projekt Rufnummernportierung komplett zurückgezogen. Damit ist unklar, was mit Quam-Telefonnummern nach Auslaufen der Verträge passiert. Kurzfristiger Handlungsbedarf besteht freilich nicht, da die ersten Verträge erst im November letzten Jahres abgeschlossen wurden und somit noch eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr haben.

Auch die Kosten für die Mitnahme der Handynummer zu einem neuen Diensteanbieter sind wenige Wochen vor dem Start noch unklar. Vodafone-Pressesprecher Heiko Witzke wird in der Presse zitiert, die Gebühr bewege sich "in der Größenordnung von 30 Euro". Diese Gebühr decke die Kosten, die für den Providerwechsel anfallen. o2 geht dagegen von deutlich niedrigeren Wechselgebühren aus.

Wer sich auf das Abenteuer MNP (Mobile Number Portability) einlässt, muss voraussichtlich kaum mit Einschränkungen bei seiner Erreichbarkeit rechnen. Der Kunde erhält rechtzeitig seine SIM-Karte vom neuen Anbieter. Die Umschaltung soll am Portierungstag zwischen 0 und 6 Uhr erfolgen. Somit kommt es - wenn die Technik so funktioniert, wie es sich die beteiligten Netzbetreiber erhoffen - lediglich nachts zu kurzzeitigen Ausfällen.

o2 bietet auch an, die neue Karte schon vor dem Portierungstermin zu aktivieren. Der Kunde bekommt dann zunächst eine vorübergehende Rufnummer. Diese wird dann später in die Nummer, die vom früheren Anbieter übernommen wird, geändert.

Neben der eigentlichen Telefonnummer wird auch die Mobilbox-Nummer vom alten Netzbetreiber übernommen. Das heißt, ein Vodafone-Kunde mit der Rufnummer 0172-1234567, der die Mobilbox-Nummer 0172-50-1234567 hat, behält diese Nummer für den mobilen Anrufbeantworter auch dann, wenn er zu T-Mobile wechselt. Die Kurzwahl für die Mobilbox ist dann aber nicht mehr 5500, wie es bei Vodafone üblich ist, sondern 3311 (T-Mobile).

Fax- und Datennummern können auf Wunsch auch portiert werden. Nicht mehr nutzbar sind dagegen netzinterne Dienste des alten Anbieters (Auskunft, Wettervorhersage, Pannenhilfe etc.). Dafür stehen vergleichbare Angebote des neuen Providers zur Verfügung.

Wichtig ist es ab November auch, feststellen zu können, in welchem Netz der gewünschte Gesprächspartner telefoniert. Das ist naturgemäß nicht mehr anhand der Vorwahl feststellbar und oft ausschlaggebend für den Tarif, der für das Telefonat gilt (Preis für netzinterne Gespräche oder Tarif für Gespräch in Fremdnetze).

Hierfür gibt es derzeit unterschiedliche Lösungsansätze. Bei T-Mobile ist beispielsweise eine USSD-Lösung im Gespräch. Das heißt, man würde die gewünschte Telefonnummer und einen Netzcode über die Handytastatur eingeben und bekäme anschließend eine entsprechende Anzeige im Display.

Bei E-Plus soll es dem Vernehmen nach eine kostenlose netzinterne Rufnummer geben, unter der man das Netz des Gesprächspartners abfragen kann. Vodafone denkt an verschiedene Abfragemöglichkeiten (via Internet, per SMS und Ansage), bei o2 wird es einen SMS-Infoservice geben.