billiger?

Preisrutsch durch Rufnummernportierung im Mobilfunk?

Putz & Partner rechnet mit Rückgang von bis zu 20 Prozent
Von Daniel Reese mit Material von dpa

Mobiles Telefonieren soll billiger werden. Die Telefongebühren für Mobilfunkgespräche werden nach Ansicht der Hamburger Unternehmensberatung Putz & Partner in den kommenden beiden Jahren um bis zu 20 Prozent sinken. Ursache sei ein verschärfter Wettbewerb unter den Unternehmen, weil Mobilfunkkunden künftig bei einem Wechsel des Netzanbieters ihre Rufnummer mitnehmen können. "Von der neuen Regelung profitiert eindeutig der Verbraucher, nicht die Industrie", sagte Michael Borck, Vorstand der Putz & Partner Unternehmensberatung AG, heute in Hamburg.

Was im Ortsnetz schon lange möglich ist, gilt ab November auch für den Mobilfunk: Jeder Kunde kann seine Telefonnummer behalten und zu einem anderen Netzbetreiber oder Diensteanbieter wechseln. "Wir rechnen damit, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Kunden von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden", sagte Borck. Die Kündigungsfrist beträgt meist drei Monate zum Vertragsende, bei E-Plus ist es nur ein Monat. "Der neue Wettbewerbsschub kann letztlich nur über den Preis ausgetragen werden, da eine Differenzierung über das Produkt kaum möglich ist", erklärte der Telekommunikations-Experte.

Die vier aktiven Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 sowie in Zukunft MobilCom und eventuell Quam werden nach den Erwartungen von Putz & Partner allerdings versuchen, den Kunden einen Wechsel zu erschweren. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass ein Wechsler die Portierungskosten von 5 bis 30 Euro selbst tragen muss. Die Netzbetreiber werden die Gebühren für den wechselwilligen Neukunden wahrscheinlich übernehmen.

"In welcher Höhe Portierungskosten zulässig sind, muss sich allerdings noch herausstellen", sagte Borck. Vermutlich werde die Regulierungsbehörde einschreiten. Die Unternehmen dürfen den Kunden nur bestimmte Kosten in Rechnung stellen.