Praxistest

Getestet: Telefonieren mit Com.Win von web.de

Sprachqualität überzeugt - hohe Minutenpreise schrecken ab
Von Judith Globisch / Daniel Reese

Neulich haben wir das neue Internet-Telefonie-Angebot Com.Win von web.de vorgestellt Im Praxistest haben wir die Zuverlässigkeit und Handhabung beim Telefonieren getestet.

Anfängliche Schwierigkeiten bei der Einrichtung konnten mit Hilfe der Hotline schnell behoben werden. Die Bedienung ist relativ einfach. Zuerst erstellt der Nutzer sein Profil und legt hierbei die Telefonnummern fest, über welche er seine Anrufe entgegennehmen möchte. Danach kann per Eingabe einer Rufnummer über die Tastatur oder durch die Wahl aus dem Adressbuch telefoniert werden.

Die Anwahl über das Adressbuch geht am schnellsten. Die Verbindung zum gewünschten Gesprächspartner wird hierbei per Mausklick hergestellt. Alle Einträge lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen, beispielsweise in private und geschäftliche Nummern. Durch einen Mausklick auf einen Eintrag stellt der Operator eine Verbindung zum eigenen Anschluss her. Nach der Annahme des Anrufs hört der Nutzer ein Freizeichen und es klingelt bei dem Gesprächspartner bzw. den Gesprächspartnern.

Die Sprachqualität überzeugt und weist gegenüber einem Festnetzgespräch keine großen Unterschiede auf. Doch einen kleinen Fehler gibt es bei Com.Win: Bei Telefonaten vom Festnetz zu Mobilfunk und vom Mobilfunk zu Mobilfunk wird die Nummer des Anrufers nicht auf dem Display des Gesprächspartners angezeigt, sondern die Nummer des Com.Win-Operators aus Karlsruhe. Mit dieser Nummer kann der Angerufene nicht erkennen, wer ihn versucht (hat), zu erreichen. Ruft er unter der angezeigten Nummer zurück, erhält er die Ansage, dass die "eingegebene Nummer nicht erreichbar" ist.

Die Konferenzschaltung funktioniert, doch ist die Handhabung ein wenig kompliziert, da die Funktion der Tasten nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Über den Monitor können die Teilnehmer beliebig hinzugeschaltet oder ausgegrenzt werden. Für die Einberufung einer Telefonkonferenz fallen keine einmaligen Kosten an, doch müssen für jeden Teilnehmer die Gesprächsgebühren gezahlt werden.

Die zusätzlichen Funktionen, wie SMS, E-Mail und Fax sind per Mausklick auf den Namen der Person, die man benachrichtigen will, leicht aufrufbar. Mit einem weiteren Klick befindet man sich im jeweiligen Menü und man muss nur noch in das Textfeld seine Nachricht schreiben. Leider tritt beim Versenden von SMS der selbe Fehler wie beim Telefonieren auf. Dem Empfänger ist es nicht ersichtlich, wer ihm geschrieben hat, da nicht die Nummer des Absenders angezeigt wird sondern die des Com.Win-Operators.

Im SMS-Menü können auch Bilder eingefügt werden. Pro SMS bezahlt der Nutzer 15 Cent. Ist er im Web.de-Club bezahlt er 5 Cent weniger. Ein Fax versenden kostet ins Ausland 80 Cent und innerhalb Deutschlands die Hälfte. Der E-Mail-Service ist im Grundpreis enthalten.

Fazit: Die Qualität der Gespräche ist überraschend gut, die Zusatzfunkionen weisen keine Mängel auf und wenn man sich erst einmal mit dem System vertraut gemacht hat, gibt es keine Probleme. Größtes Manko sind die hohen Minutenpreise von zum Beispiel 5,9 Cent für ein Festnetzgespräch.