Semiometrie

Wertewelten der Mobilfunknutzer

Neue Zielgruppen für die neue Mobilfunkwelt
Von Marie-Anne Winter

Wie plant man den Erfolg? Diese Frage stellen sich derzeit vor allem die Mobilfunkanbieter, die im Überschwang der Mobilfunkbegeisterung der letzten Jahre viel Geld in deutsche UMTS-Lizenzen gesteckt haben.

"Das UMTS-Zeitalter wird anbrechen, auch wenn die Entwicklung des anstehenden UMTS-Marktes noch das Problemkind der Mobilfunkbranche ist," sagt Wolfgang Best, Research Director Telecommunication & IT bei TNS EMNID [Link entfernt] . "Wir wollen der Mobilfunkindustrie mit Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen im Zusammenhang mit der mobilen Nutzung von Informationen unterstützen. Wer die neue mobile Datenwelt nutzen wird, ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die aus der Semiometrie gewonnenen Wertewelten der Endverbraucher sind dabei eine sinnvolle Entscheidungsgrundlage für die Mobilfunkbranche," Sein Unternehmen will der Mobilfunkindustrie mit der Semiometrie weiterhelfen, der psychographischen Zielgruppenanalyse. Mittels dieser Methode will TNS EMNID genaue Zielgruppenprofile der Mobilfunknutzer erstellen. Geliefert werden semiometrische Analysen zu Markennutzern, Wechslern, MMS-Nutzern sowie zum Thema mobiles Internet.

Ein erster psychographischer Vergleich zwischen Mobilfunknutzern mit unterschiedlich langer GSM-Erfahrung und den potentiellen UMTS-Innovatoren soll zeigen, dass Mobilfunk-Nutzer, die sich seit mehr als fünf Jahren in der GSM-Welt bewegen, eine hohe Deckungsgleichheit mit den frühen UMTS-Nutzern aufweisen. Beide Gruppen sind danach überdurchschnittlich lust- und erlebnisorientiert. Dabei ist bei den potenziellen UMTS-Nutzern die Erlebnisorientierung noch stärker ausgeprägt.

Als entscheidenden Unterschied haben die Analytiker ein stärker ausgeprägtes Pflichtbewußtsein beim GSM-Innovator gegenüber dem UMTS-Innovator ermittelt. Hier spiegele sich die anfangs starke Businessorientierung der frühen Mobilfunknutzung wider. Das ist wenig überraschend, wer außer pflichtbewussten Managern sollte sich in den Anfangszeiten des Mobilfunks auch zu horrenden Preisen mit den ersten Mobiltelefonen ausgestattet haben, um rund um die Uhr und an jedem Ort erreichbar zu sein? Ebenso wenig überrascht, dass UMTS-Dienste den Lifestyle-Faktor stärker ansprechen sollen, sei es durch Picture- und Videoapplikationen oder auch andere Entertainmentdienste. Demzufolge werden die UMTS-Innovatoren eher verspielt als pflichtbewusst sein.

"Hier stellt sich die besondere Herausforderung der Mobilfunkindustrie. Der geldwerte Nutzen höherpreisiger Businessanwendungen, die eventuell Effizienzsteigerungen versprechen, wird leichter den Businessegmenten vermittelbar sein, als hochpreisige Fun-Dienste im privaten Endverbraucherbereich," so Best. Auch das ist wenig überraschend - Spaß ist toll, soll aber möglichst nichts kosten, weil Geld verdienen irgendwie nicht so viel Spaß macht. Warum sollte das im mobilen Leben anders sein?

Die GSM-Nachzügler hätten dagegen mit den UMTS-Innovatoren nur noch wenige bis überhaupt keine psychographischen Gemeinsamkeiten, stellt TNS EMNID weiter fest. Personen, die erst seit einem oder zwei Jahren Mobilfunknutzer sind, stünden dem UMTS-Innovator diametral entgegen. Die späten GSM-Adaptoren machen nur nach, was die andern schon längst tun.

Weitere Informationen zu "Mobilfunk in der Semiometriewelt" können auf der TNS EMNID [Link entfernt] -Seite heruntergeladen werden. Folgende Themen sind bereits kostenpflichtig abrufbar: Der Mobilfunkmarkt und die Mobilfunkmarken (Besonderheiten des Mobilfunknutzers und der Pre-/Postpaid Nutzer; Positionierung der Netzbetreiber; Vom GSM-Innovator und GSM-Adaptor); Churn (Besonderheiten derjenigen, die ihren Anbieter bereits gewechselt haben und denjenigen, die demnächst ihren Anbieter wechseln werden); UMTS / Mobile Internet (UMTS Innovatoren und Spezifika spezieller UMTS Segmente).