Teurer Bildversand

Modul für Handy-Kamera mit zwei Megapixel

Trotz minimaler Größe Autofokus-Funktion - Versand der Bilder über Handys dürfte teuer werden
Von Thomas Wischniewski

Das europäische Tochterunternehmen des japanischen Chip- und Computerherstellers Sharp, die Sharp Microelectronics Europe, hat ein neues CCD-Kameramodul angekündigt. Mit nur 2,63 Kubikzentimeter Volumen dürfte das Modul das bisher kleinste Gerät dieser Art sein. Die Abmessungen betragen lediglich 22 x 13 x 19,2  Millimeter.

Auflösung von zwei Megapixel und Autofokus-Funktion

Das Modul soll eine Auflösung von zwei Megapixel erreichen und hat eine Autofokus-Funktion implementiert. Die Autofokus-Funktion sorgt dafür, dass der Abstand zwischen Objektiv und fokusiertem Objekt mittels Infrarotlicht korrekt gemessen wird und so scharfe Bilder zu Stande kommen. Die mit dem Modul versprochene Auflösung von zwei Megapixel ist bei Kamerahandys derzeit noch unerreicht. Allerdings geht der Trend der Produzenten eindeutig in diese Richtung: Vor allem japanische Hersteller wie Sharp, Sanyo [Link entfernt] und Kyocera liefern sich ein Wettrüsten um die höchsten Auflösungen bei CCD-Modulen für Kamerahandys. Über ein Modul für Handy-Kameras mit 1,3 Megapixel haben wir bereits Anfang 2003 berichtet.

CCD-Module (Charged Coupled Device) sind Halbleiterbausteine, die ähnlich wie die menschliche Netzhaut aus einer Vielzahl lichtempfindlicher Zellen bestehen. Die Zellen wandeln das Licht in elektrische Ladung um, die als digitaler Wert ausgelesen wird. Aus dieser Zellenvielfalt ergibt sich ein digitales Rasterbild. Je höher die Anzahl der Zellen (Auflösung), desto feiner wird das Bild.

Wachstumsmarkt Kamera-Handys

Auch mit dem nun vorgestellten Sharp-Modul soll der enorm wachsende Markt für Handys mit integrierter Digitalkamera bedient werden. Sharp Microelectronics Europe geht davon aus, dass Größe und Höhe gängiger Mobiltelefone durch eine Aufrüstung mit dem Modul nur minimal verändert werden müssten. Handys sind so tatsächlich immer mehr auf dem Wege, zu voll funktionstüchtigen und qualitativ hochwertige Bilder liefernden Digitalkameras zu werden.

Versand von 2-Megapixel-MMS wird teuer

Ob diese hochwertigen, hochauflösenden Bilder dann tatsächlich direkt über das Mobiltelefon verschickt werden, ist zumindest zweifelhaft. Denn durch die gegenüber heutigen Handy-Kameras sehr hohe Auflösung wird die zu übertragene Datenmenge sehr groß. Damit verteuert sich auch der Versand. Bei den derzeitigen Gebühren für den MMS-Versand sind solche zwei Megapixel-Bilder eher ungeeignet.

Der Musterversand für das Kameramodul soll im April diesen Jahres beginnen, die Massenfertigung für den europäischen Markt will man im Dezember 2004 starten.