3G

UMTS bei o2 im teltarif-Test

Modemkarte bucht sich bevorzugt bei D1 ein
Von Volker Schäfer /

Schön ist das Feature, das es erlaubt, den Netzstandard (GPRS oder UMTS) automatisch oder manuell auszuwählen. Bei schwachem UMTS-Empfang kann es durchaus vorkommen, dass während der Verbindung auf das stärkere GPRS-Netz umgeschaltet wird. Dann hat man zwar eine höhere Verbindungssicherheit, dafür ist die Datenübertragungsrate deutlich niedriger. Dies kann man durch feste Auswahl des UMTS-Netzes verhindern. Umgekehrt kann es passieren, dass UMTS am Aufenthaltsort nur sehr schwach verfügbar ist, so dass hier keine Datenverbindungen zustande kommen. In diesem Fall macht es Sinn, manuell den GPRS-Standard im GSM-Netz auszuwählen. Man bekommt auch im Hauptfenster der Software immer angezeigt, ob man nun über UMTS oder GPRS die Netzverbindung hält.

Wie bereits erwähnt verfügt die Software über eine Anzeige für das übertragene Datenvolumen. Und hier kann die o2-Software gegenüber T-Mobile und Vodafone richtig punkten, denn während T-Mobile keinerlei Kontrolle bietet und Vodafone nur eine sehr unscharfe Möglichkeit anbietet, bietet o2 sowohl eine grafische als auch eine numerische Anzeige dafür, wie viele Daten (in Kilobyte) man schon übertragen hat. Einziges Manko: Diese Anzeige erfolgt getrennt für GPRS und UMTS. Das ist statistisch sicherlich interessant, allerdings fällt es so schwerer, den Überblick über den gesamten Datenverkehr zu behalten, auf den es bei der Abrechnung schlussendlich ankommt.

Testergebnisse nicht ganz überzeugend

Die Tests des o2-UMTS-Netzes verliefen insgesamt durchwachsen. Nachdem die Installation der Software noch problemlos verlief und die Software-Features insgesamt einen guten bis sehr guten Eindruck hinterließen, lässt das Zusammenwirken zwischen Soft- und Hardware teilweise noch sehr zu wünschen übrig. Eine problemlose Einwahl ins Internet funktionierte bei unseren Test meist nur direkt nach dem Booten des Rechners und dem Start der Software. Beendete man die Software und entfernte man die PCMCIA-Karte, um beispielsweise eine andere einsetzen zu können, dann erkannte die Software die UMTS-Karte nach erneutem Einsetzen meistens erst nach einem weiteren Reboot des Rechners. Allerdings stellte man die Fehlfunktion der Software erst durch die Fehlermeldung "Kein Freizeichen" bei einem Einwahlversuch fest. In diesem Fall hatte die Software das UMTS-Modem nicht erkannt und dafür versucht, das im Laptop eingebaute Analogmodem zu verwenden. Hierbei scheint es sich aber um einen Fehler im Connection Manager zu handeln, denn die Modemkarte wurde vom System erkannt, fragte nach einem PIN-Code und buchte sich ins Netz ein. Auch die Software zeigte dieses Einbuchen an.

Das UMTS-Netz von o2 kann man mit der Karte allein leider nicht testen, denn diese bucht sich bei UMTS immer in das Netz von T-Mobile ein. Allerdings ist das nicht immer von Vorteil, denn z. B. im Raum Berlin und deren Randgebiete funktioniert das UMTS-Netz von T-Mobile leider noch nicht so gut, wie wir das in anderen Teilen Deutschlands feststellen konnten. Somit zeigen sich auch mit einer o2-SIM die gleichen Defizite, die man auch mit einer D1-SIM jeweils am gleichen Ort feststellt. So ist die Performance nur innerhalb der Stadt annähernd bei 320 kBit/s zu finden, die Randgebiete von Berlin bieten nur Geschwindigkeiten von maximal 128 kBit/s mit zum Teil erheblichen Einwahlproblemen. Schnelle Downloads - auch
wenn kein o2-UMTS verfügbar

Aber es gibt auch Vorteile, die durch das Roaming im D1-Netz für o2-Kunden ergeben. So konnten wir auch in Orten mit über 30 kB/s im Internet surfen, die von o2 als nicht UMTS-versorgt angegeben werden. Das ist vor allem im Osten Deutschlands wichtig, denn ein UMTS-Netz von o2 findet sich derzeit noch immer nur in Berlin und den angrenzenden Orten. Selbst größere Orte wie Fürstenwalde, Eberswalde, Frankfurt/Oder und Cottbus haben bis dato noch keine UMTS-Netze der beiden E-Netzbetreiber vorzuweisen.

Ärgerlich ist, dass wir im Berliner Raum trotz sehr guter Netzversorgung (drei oder vier Balken), teilweise über eine halbe Stunde warten mussten, bis die LED der Karte von Rot auf Grün oder Blau wechselte.