Datenschutz

Google will E-Mail-Dienst Gmail prüfen

Kontextbezogene Werbung steht jetzt auf dem Prüfstand
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Internet-Suchmaschinenspezialist Google hat angekündigt, seinen geplanten E-Mail-Service Gmail auf Datensicherheit zu überprüfen. Das sagte der Vorsitzende der europäischen Datenschutzgruppe und deutsche Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, heute in Brüssel. Google habe der Gruppe das neue System vorgestellt. "Die Möglichkeit, E-Mails über einen sehr langen Zeitraum zu speichern und den Speicher systematisch zu durchsuchen, hat uns Sorge bereitet", sagte Schaar.

Bisher ist die E-Mail-Funktion des weltweit erfolgreichsten Suchmaschinen-Betreibers nur in englischer Sprache verfügbar. Der neue Service soll sich über kontextbezogene Werbung finanzieren. Dafür können die Mail-Bestände für die Platzierung der Werbeeinblendungen nach Schlüsselbegriffen durchsucht werden. Das hatte gerade bei Daten- und Verbraucherschützern für Proteste gesorgt.

Unterdessen hat sich die Konkurrenz in Europa bereits gut gerüstet. Der Internet-Portalbetreiber Lycos Europe bietet inzwischen einen eigenen E-Mail-Dienst mit einem Speichervolumen von ebenfalls einem Gigabyte an. Anders als bei Google soll die Nutzung des elektronischen Postfachs komplett werbefrei sein, sich dafür aber über einen monatlichen Nutzungspreis finanzieren.