Grünes Licht

RegTP genehmigt 12 Cent-Tarif der Telekom (aktualisiert)

T-Com bietet enjoy-Tarif ab 1. Juli an - Tarif ist mit XXL kombinierbar
Von Thorsten Neuhetzki

Wie erst heute bekannt wurde, hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) bereits am Freitag das von der T-Com beantragte 12 Cent-Optionsangebot "enjoy" genehmigt. Damit darf die T-Com ihren Kunden künftig gegen einen monatlichen Aufpreis von 4,68 Euro einen Tarif anbieten, mit dem die Kunden für 12 Cent eine Stunde lang telefonieren können.

"Die Telekom hat mit ihrem neuen Antrag die Maßstäbe und Grundsätze aus unserer Entscheidung, ihren 10 Cent-Optionstarif am 27. Mai abzulehnen, jetzt berücksichtigt und sowohl die zusätzliche Grundgebühr auf jetzt 4,68 Euro erhöht, als auch das stündlich zu zahlende Entgelt für City- und Deutschlandverbindungen um 20 Prozent von 10 auf 12 Cent erhöht", heißt es in der Erklärung von RegTP-Präsident Matthias Kurth. Kurth betonte weiterhin, dass es Aufgabe seiner Behörde sei "Optionstarife von Fall zu Fall zu beurteilen und wegen Erweiterung der Wahlmöglichkeiten der Verbraucher dann zu genehmigen, wenn sie den Wettbewerb nicht gefährden". Dieses sei in diesem nachgebesserten Tarifangebot der Fall, weil der Tarif für die Wettbewerber ebenfalls realisierbar sei. Allerdings beträgt die Erhöhung des monatlichen Entgeltes vom alten auf den neuen enjoy-Tarif gerade einmal 46 Cent.

Regulierungsbehörde: Der Tarif ist nicht für jeden Kunden geeignet

Nicht genehmigt wurde von der RegTP eine Klausel, die eine Pre-Selection auf andere Anbieter untersagt. "Diese Klausel wurde von uns gestrichen", sagte Manfred Küster, Pressesprecher der RegTP auf Anfrage von teltarif.de. Im Zusammenhang mit der Genehmigung erhielt die T-Com weiterhin die Auflage, der RegTP monatlich die aktuellen Kundenzahlen und das Nutzungsverhalten der Kunden vorzulegen. Ähnliche Auflagen hatte es schon beim damals von den Wettbewerbern kritisierten XXL-Tarif der T-Com gegeben. Genau wie dieser Tarif, der Festnetz-Telefonie am Wochenende zum Pauschalpreis ermöglicht, ist auch "enjoy" zeitlich befristet. Beim enjoy-Tarif gilt diese Befristung zunächst bis zum 31. März 2005. Die Genehmigung für den XXL-weekend Tarif wurde am Freitag von der Regulierungsbehörde bis 30. Juni 2005 verlängert.

Dass der Tarif sich nicht für jeden Kunden lohnt, scheint auch Kurth klar zu sein. "Ich rate allen Telefonkunden bei der Wahl eines Optionstarifs vor allem das Kleingedruckte der Anzeige sorgfältig zu lesen. Derartige Tarife rechnen sich nicht für Viel-, sondern vor allem für Langtelefonierer", machte er das Problem des neuen Tarifes deutlich. Nur wer wirklich lange, also im Vergleich mit Pre-Selection Angeboten für 1 Cent pro Minute länger als zwölf Minuten telefoniert, telefoniert bei diesem einen Gespräch günstiger. Bei sehr kurzen Gesprächen hingegen zahlt der Kunde deutlich drauf. Schließlich hat der Tarif für Festnetzgespräche einen Stundentakt. Zu beachten ist auch die zusätzliche Grundgebühr von 4,68 Euro, die auch zu zahlen ist, wenn der Tarif eine Zeit lang nicht genutzt wird. Darüber hinaus ist der Tarif nicht gültig für Online-Verbindungen zu lokalen Einwahlnummern. Hier fallen Minutenpreise von bis zu 4,6 Cent an.

enjoy-Tarif ist ab Juli buchbar und mit XXL kombinierbar

Die T-Com kündigte unterdessen bereits an, dass der neue Tarif ab 1. Juli sowohl für Analog- als auch für ISDN-Kunden buchbar sein wird. Zudem bestehe die Möglichkeit, den enjoy-Tarif mit anderen Tarifen aus der AktivPlus-Familie zu verknüpfen. So sei es dann möglich, am Wochenende mit dem XXL-Tarif zum Pauschalpreis zu telefonieren und unter der Woche den Langzeit-Telefoniertarif zu nutzen.

Die Frage, für wen sich der neue enjoy-Tarif lohnt und für wen nicht, haben wir versucht, in einer Analyse-Meldung aufzuschlüsseln.