Markt

Es geht los: T-DSL-Reseller stehen in den Startlöchern

Nur Arcor hat bisher konkrete Wiederverkaufsprodukte bekannt gegeben
Von Björn Brodersen

Während alternative DSL-Anbieter wie Arcor durch die Resale-Möglichkeit ihr Abdeckungsgebiet ohne weiteren Netzausbau enorm vergrößern können, liegen die Vorteile für Internetprovider, die bislang auf T-DSL basierende Tarife angeboten haben, vor allem im preislichen Bereich. Sie können nun Anschluss und Zugang aus einer Hand anbieten und haben dadurch mehr Spielraum bei der Preisgestaltung. "Die direkte Vertragsbeziehung zum Kunden bringt uns erhebliche Vorteile. Zukünftig können wir einen kostengünstigen und technisch hervorragenden DSL-Anschluss sowie den DSL-Datenverkehr aus einer Hand anbieten", sagt beispielsweise 1&1-Vorstandssprecher Andreas Gauger. 1&1-Vorstandssprecher Andreas Gauger

Dass sich die Kunden zumindest auf kostengünstige Einstiegsangebote freuen dürfen, lassen die Worte von 1&1-Pressesprecher Michael Frenzel vermuten. "Wir werden noch in diesem Sommer neue Angebote herausbringen und den DSL-Markt aufmischen", kündigte Frenzel an. Er sieht 2004 als das entscheidende Jahr für sein Unternehmen und für den Breitband-Bereich, der Abstand zu den Konkurrenten wie Tiscali und freenet soll weiter ausgebaut werden. Konkrete Angaben zu dem Einführungstermin der neuen Angebote und den zu erwartenden Leistungen und Preisen machte Frenzel allerdings nicht.

Auch die Konkurrenz verhandelt mit der Telekom

Doch die Konkurrenz schläft natürlich nicht: Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Capital stehen auch Anbieter wie AOL, freenet und Tiscali in Verhandlung mit der Telekom. Während AOL-Pressesprecher Tobias Riepe den Bericht weder bestätigen noch dementieren wollte, lieferte Elke Rüther von freenet etwas mehr Informationen: "Gespräche gibt es, es steht aber noch nichts fest." Das Hamburger Unternehmen werde ein T-DSL-Resale nur dann mit der Telekom abschließen, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Nach Line-Sharing und dem jetzt möglichen T-DSL-Verkauf unter eigenem Namen wollen alle Telekom-Konkurrenten aber noch mehr: Sie fordern schon seit längerem den Bitstream-Zugang. Bei dieser Variante des Resales installiert die Telekom den Breitbandzugang zum Kunden, den die Wettbewerber dann nutzen können. Die Telekom-Konkurrenten versprechen sich dadurch Kosteneinsparungen gegenüber dem Line-Sharing und mehr Flexibilität bei der Gestaltung der DSL-Produkte. Zum Beispiel könnten sie die Datenübertragunsgraten selber festlegen. Für den Kunden wird dies eine größere Auswahl an verschiedenen Produkten bedeuten.