Marktentwicklung

Siemens: Preise für Mobiltelefone werden schrumpfen

Hersteller kündigt nach dem SK65 vier weitere Handymodelle an
Von dpa / Björn Brodersen

Mit der Zusammenlegung seiner Festnetz- und Mobilfunksparte will Siemens vom erwarteten Marktwachstum profitieren. "Wir rechnen damit, dass dieses Marktsegment in den kommenden Monaten kräftig wachsen und im Jahr 2006 bereits 20 Prozent des Handy-Marktes ausmachen wird", sagte Lothar Pauly, designierter Chef des neuen Bereichs Communications, heute in London bei der Vorstellung des neuen Handysmodells SK65. Der Preisrückgang bei Mobiltelefonen halte voraussichtlich an: Pauly schätzt, dass die Handy-Preise 2004 um zehn bis 15 Prozent schrumpfen werden.

Der Bereich Communications soll aus der Fusion von Festnetz- und Mobilfunksparte hervorgehen und am 1. Oktober starten. Am Handy-Geschäft werde der Konzern festhalten, bekräftigte Pauly. Im Moment seien keine weiteren Gemeinschaftsunternehmen oder Kooperationen geplant. Die Münchner arbeiten bereits mit dem chinesischen Handy-Anbieter Ningo Bird zusammen. Das Wachstumspotenzial des Kommunikationsmarktes bezifferte Pauly auf drei bis fünf Prozent bis 2006, mit einem Volumen von fast 260 Milliarden Euro. "Bis Ende dieses Jahres werden 1,5 Milliarden Menschen ein Mobiltelefon haben, bis 2006 werden es zwei Milliarden sein", sagte Pauly.

Über 260 Millionen Verbraucher würden bis dahin Breitbandanschlüsse nutzen. "Wir freuen uns darauf, eine führende Rolle in der Zukunft der Telekommunikation zu spielen." Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 (30. September) hatte Siemens im Handy-Geschäft seinen Verlust ausgeweitet. Das Unternehmen selbst führte dies unter anderem auf den anhaltenden Preiskampf in der Branche zurück.

"Siemens Communications hat beste Voraussetzungen, vom Trend zur Konvergenz zu profitieren", sagte Pauly, der bislang Bereichsvorstand der Mobilfunk-Sparte ICM war. Das heute vorgestellte Modell SK65 verbinde erstmals einen komfortablen Zugriff auf E-Mails wie beim PC mit klassischer Mobilkommunikation. In der zweiten Hälfte dieses Jahres wolle Siemens vier weitere Handys auf den Markt bringen und auf diese Weise seine Position unter anderem im Oberklasse-Bereich ausbauen.