Flaggschiff

mobilcom: Besser als Quam

Erlebnis-Shopping im Berliner Flagship-Store
Von Marie-Anne Winter /

Die Hauptstadt Berlin ist "das Schaufenster für Deutschland" und damit auch der neue Testmarkt für neue Produkte und Dienstleistungen von mobilcom. Hier will das Unternehmen seinen neuen Auftritt weiter ausbauen und das Image wieder in Richtung kompetente Beratung lenken. Folglich hat der Flagship Store, der morgen in der Berliner Tauentzienstraße gegenüber vom Berliner Kauftempel KaDeWe eröffnet, Sitzecken zur individuellen Beratung - man fühlt sich irgendwie an Quam erinnert. Die Kunden sollen dort auf über 80 Quadratmetern einen Mobilfunk-Shop einer neuen Generation erleben. Wer zu seinem Wunschmodell auf der Test-Theke greift, bekommt automatisch die Produktinformationen auf einen Plexiglasträger projiziert.

Alle Geräte und Dienste können im neuen Flaggschiff getestet werden. Mit dem neuen Konzept legt mobilcom besonderen Wert auf Service und Beratungskompetenz. Denn die Grenzen des Wachstums seien laut mobilcom-Chef Thorsten Grenz beim Mobilfunk noch lange nicht in Sicht. So habe Deutschland "nur" eine Penetrationsrate von 76 Prozent bei Handys, der Durchschnitt in Europa läge aber bei 84 Prozent. Auch sei die Nutzungsintensität noch vergleichsweise niedrig: Ein deutscher Mobilfunkkunde gibt monatlich durchschnittlich 26 Euro für seine Mobilfunkrechnung aus, im europäischen Durchschnitt sind es 31 Euro pro Mobilfunkrechnung.

Der Wachstumsschub soll hauptsächlich aus einer intensiveren Nutzung der klassischen Dienste wie Sprachtelefonie und SMS kommen oder - wie es im Business-Neudeutsch heißt - mit "more of the same". Die Nutzung der neuen Dienste sei nach wie vor enttäuschend. Das Interesse an innovativen Diensten sei zwar vorhanden, doch nur 13 Prozent der Mobilfunkkunden dächten darüber nach, innerhalb der nächsten zwei Jahre ein UMTS-Gerät zu kaufen. Allerdings hätten 35 Prozent der Mobilfunkkunden Interesse an Push-to-Talk-Diensten, kurz PTT genannt. Der Optimismus bei mobilcom kommt nicht ganz von ungefähr: Schließlich konnte das Unternehmen Anfang August das beste Halbjahresergebnis seiner Geschichte vermelden.

Mobilfunkkunden wünschen kompetente Beratung

Eine von mobilcom in Auftrag gegebene Studie des Marktforschungsinstituts forsa hatte ergeben, dass 93 Prozent der Mobilfunkkunden Wert auf kompetente Beratung legen und 86 Prozent auf einen Verkäufer, der sich für sie Zeit nimmt. 78 Prozent erwarten, dass Produkte und Dienste vor Ort getestet werden können und der Verkäufer sie zu Tarifen berät.

Neu sind auch Push-to-Talk-Dienste, mit denen sich gesprochene Botschaften ähnlich wie SMS-Nachrichten verschicken lassen. mobilcom bereitet als erstes Unternehmen in Deutschland den Marktstart von Push-to-Talk vor, derzeit läuft ei Friendly-User-Test. In der forsa-Studie gaben weit über ein Drittel der Befragten an, sie würden einen solchen Dienst privat oder beruflich nutzen. Vor allem beim Flottenmanagement von Speditionen und Kurierdiensten, bei Taxiunternehmen, auf Baustellen, bei Sicherheits- und Rettungsdiensten könnte Push-to-Talk eine äußerst nützliche und wirtschaftliche Alternative zu teuren Spezialfunkdiensten sein. Allein in den USA werden Push-to-Talk-Dienste nach Angaben des US-Marktführers Nextel von dessen zwölf Millionen Kunden täglich über 190 Millionen mal genutzt.

In den nächsten Monaten sollen weitere Flagship-Stores in deutschen Metropolen eröffnet werden. Bewährte Konzepte will mobilcom schrittweise auf die über 200 bestehenden Shops übertragen. Gleich am Samstag soll der nächste Flagship-Store in Düsseldorf eröffnen.