Marktstart

portableDSL ist in Berlin gestartet

Kunden zahlen keine Tarifkosten bis Ende Oktober
Von Björn Brodersen

Die Airdata AG macht Ernst: Geht es nach dem Willen des Stuttgarter Unternehmens, wird es schon bald in den großen Städten möglich sein, über den portablen Internetanschluss portableDSL mit Breitbandgeschwindigkeit im Netz zu surfen. Anders als noch beim ersten Versuch vor Jahren sieht die Airdata nun eine bessere Ausgangslage, um sein "DSL zum Mitnehmen" zu vermarkten. "Wir haben jetzt unser Geschäftsmodell gefunden", sagte Vorstand Christian Hoening auf der Präsentations-Veranstaltung in der Galerie Friendly Society in Berlin-Mitte.

Der Standort war bewusst gewählt: Zum einen musste er schon aus technischen Gründen in der Nähe des Alexanderplatzes gelegen sein. Die auf dem Dach des park inn-Hotels angebrachte Funkstation hat nämlich nur eine Reichweite von etwa einem Kilometer. Unter günstigen Bedingungen sendet sie auch in einem Umkreis von bis zu drei Kilometer weit. Andererseits passte das Ambiente der Präsentation zu der Zielgruppe von portableDSL, den "Next Generation Communicators": Junge Leute, die neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sind und die viel Wert auf Mobilität setzen. "Mit portableDSL ist das Internet nicht mehr haushaltsbezogen, sondern wird personenbezogen", erklärte Hoening.

Kunden können zwischen Schmalband- und Breitband-Variante wählen

Das Modem wird über ein
Ethernet-Kabel angeschlossen
Über die Technik haben wir bereits berichtet: User verbinden ihr Laptop per Kabel mit einem speziellen Funkmodem. In diesem steckt eine SIM-Karte, mit der die Anmeldung an der Basisstation automatisch erfolgt. Für den Verbindungsaufbau ins Internet sind dann aber noch Zugangsdaten vom Internetprovider NGI (in Stuttgart) bzw. DNS:NET (in Berlin) erforderlich.

Das Wireless Local Loop-Netz von Airdata nutzt 3G-Standards, wodurch größere Reichweiten als bei einer Übertragung per WLAN möglich sind. Die Funkübermittlung läuft auf einer eigens von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zugeteilten Frequenzen im 2,6 GHz-Band-Bereich ab, die Airdata zurzeit - obwohl es weitere Lizenzinhaber gibt - alleine nutzt. Für die Verschlüsselung der Verbindung sorgt die SIM-Karte mit einem 128 Bit Key.

In Stuttgart, wo der Dienst im November vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit dem Provider NGI gestartet wurde, decken inzwischen 17 Funkstationen mehr als die Hälfte des Stadtgebiets ab. In Berlin kann der mitnehmbare Internetzugang seit heute beim Provider DNS:NET auf der Homepage bestellt werden. Kunden können dabei zwischen zwei Anschlussvarianten mit jeweils einem Flatrate-Tarif wählen. Im Angebot Flat:Basic erhält der Kunde einen portableDSL-Anschluss mit Datenübertragungsraten von 128 kBit/s im Downstream und 64 kBit/s im Upstream für 14,95 Euro im Monat. Die Flatrate kostet jeden Monat zusätzlich 9,95 Euro. Das Angebot Flat:Pro besteht aus einem portableDSL-Anschluss mit 1024/128 kBit/s für 24,95 Euro pro Monat sowie dem Pauschalzugang für 19,95 Euro pro Monat. Die einmaligen Bereitstellungskosten betragen jeweils 99 Euro, das subventionierte portableDSL-Modem mit SIM-Karte 149 Euro. Studenten zahlen in den Tarifen fünf Euro weniger pro Monat. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate.