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Kamera-Handys: Megapixel sind nicht alles

Schnappschuss, Portrait oder Panoramabild?
Von Marie-Anne Winter /

Fürs SL65: Blitzlicht zum Anstecken Fast alle Handykameras haben kein optisches Zoomobjektiv. Stattdessen wird mit einem x-fachen Digitalzoom geworben. Das ist jedoch nichts anderes als eine Ausschnittsvergrößerung des Bildes. Entsprechend nimmt die Auflösung ab. Eine VGA-Kamera liefert bei Nutzung des 4-fachen Digitalzooms gerade mal noch 160x120 Pixel. Das ist genug fürs Handydisplay oder zum Bedrucken einer Briefmarke - mehr nicht. Wer die Dinge wirklich "heranholen" will, sollte also darauf achten, dass die Handykamera einen optischen Zoom hat - so wie beispielsweise das Sharp V902

Zur Ausstattung gehören bei vielen Kamerahandys auch bereits ein softwarebasierter Restlichtverstärker und/oder ein eingebautes Blitzlicht für Aufnahmen unter ungünstigen Lichtverhältnissen. Doch handelt es sich bei letzterem zumeist um einen LED-Flash, der eine geringe Reichweite hat. Die Restlichtverstärker entrauschen das Bild zumeist auf Kosten der Schärfe. Qualitativ höherwertige Kamerahandys haben zuweilen schon einen kameraüblichen Elektronenblitz wie das SPH-S2300 von Samsung. Bei diesem Gerät handelt es sich inzwischen eher um eine Digitalkamera mit Telefonfunktion als um ein Handy mit Kamera. Sie ist aber nicht für die GSM-Netze hierzulande geeignet.

Einige Geräte verfügen auch über ein zusätzliches ansteckbares Blitzmodul, etwa das SL65 von Siemens oder das 6630 von Nokia. Der ansteckbare Blitz hat aber den Nachteil, dass man wieder ein Teil mehr mit sich herumtragen muss. Nicht vergessen sollte man auch, dass das Blitzen viel Energie verbraucht und die Akkulaufzeit des Handys erheblich verkürzen kann.

Gute Fotos brauchen Platz

Handy oder Kamera?
Das Sharp V902
Wer Fotos in brauchbarer Qualität aufnehmen möchte, sollte auch darauf achten, dass das Handy genug Speicherplatz bietet. Denn was nützt die beste Kamera, wenn schon nach wenigen Aufnahmen wieder Schluss ist? Viel-Fotografierer sollten darauf achten, dass das Handy einen Wechselspeicher bietet, etwa (Mini-)SD-Card (RS-)MMC-Karte. Alternativ kann man auch über Datenschnittstellen wie USB- oder Bluetooth die Bilder vom Handy auf Laptop oder PC übertragen. Manches Einsteigerhandy zwingt seinen Besitzer hingegen, die Bilder per teurer MMS zu versenden.

Es gibt also einiges zu beachten, wenn man das richtige Kamerahandy für sich finden möchte. Gute Kamerahandys können inzwischen mit billigen Digitalkameras konkurrieren - aber eben nur mit den billigen. Dafür kann man mit einfachen (und auch mit teuren) Digitalkameras nicht telefonieren, Nachrichten austauschen oder Adressen und Termine verwalten. Wer dagegen Wert auf ein gutes Businesstelefon legt, wird sich nicht unbedingt eine Kamera wünschen. Und schon gar keine, die richtig gute Bilder aufnehmen kann. Denn in vielen Betrieben sind Kamerahandys tabu - aus Angst vor Spionage.