Communications

Siemens: Handy-Sparte auf jeden Fall sanieren?

Millionenprogramm soll schnelle Ergebnisse bringen
Von Marie-Anne Winter

Siemens will die Kosten in ihrer Handy-Sparte senken und das Geschäft unabhängig von seiner künftigen strategischen Neuausrichtung sanieren. Das berichtet heute die Finanzseite vwd. Ein Programm in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags soll hier rasche Ergebnisse zur Verbesserung der Kostenposition bringen. Der Vorsitzende des Bereichsvorstandes der Sparte Communications, Lothar Pauly, soll bekräftigt haben, dass es für die Handy-Sparte weiterhin die vier Optionen Verkaufen, Schließen, Sanieren oder Kooperieren gebe.

Pauly ist Chef des neuen Riesen-Bereichs Communications mit 18 Milliarden Euro Umsatz, der im vergangenen Herbst aus der Fusion der Festnetz- und Mobilfunksparten von Siemens hervorgegangen ist. "Das war die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt", sagte Pauly. Die Entwicklungskosten in diesem Bereich sollten durch gemeinsame Plattformen um 15 Prozent gesenkt werden. Die Restrukturierung kostet einen höheren zweistelligen Millionenbetrag, der Großteil davon fällt im laufenden Geschäftsjahr an.

Hauptsorgenkind des Bereichs ist weiter das Handygeschäft, das allein in den letzten beiden Quartalen Verluste von jeweils mehr als 140 Millionen Euro gemacht hat. Zudem brach im abgelaufenen Quartal der Weltmarktanteil von 9,5 auf 6,4 Prozent ein. "Unsere Produkte sind so gut wie oder besser als die der Wettbewerber", sagte Pauly. Siemens komme aber zu langsam mit neuen Produkten auf den Markt. "Immer wieder haben späte Marktstarts unsere Marktposition beschädigt."

Wie viele Arbeitsplätze dem Sparkurs zum Opfer fallen könnten, ließ Siemens offen. Der Schwerpunkt liege aber nicht beim Stellenabbau. Stattdessen sollten zum Beispiel die Marketingausgaben reduziert werden. Neben den Einsparungen will Siemens auch mit neuen Produkten Boden gut machen. Auf der CeBIT werde der Konzern fünf neue Geräte präsentieren, sagte Pauly. Insgesamt sollen in diesem Jahr 15 Modelle auf den Markt kommen.