Ratgeber

Schnelles Surfen ohne DSL-Anschluss

Auf welche Anschlussalternativen können Sie ausweichen?
Von Björn Brodersen

Auf einer vorhandenen Infrastruktur baut auch das schnelle Internet aus der Steckdose - Powerline genannt - auf. Dabei wird das vorhandene Niederspannungsnetz für die Übertragung von Sprache und Daten auf der so genannten "letzten Meile", also zwischen Trafostation und dem Übergabepunkt des Kunden, genutzt. Der technische Trick bei Powerline ist, einen hochfrequenten Datenkanal auf die niederfrequente Stromleitung aufzumodellieren. Während die Elektrizität auf der standardisierten Frequenz von 50 Hz durch die Kupferadern rauscht, benötigt die Datenübertragung mit Powerline wesentlich höhere Trägerfrequenzen im Megahertz-Bereich. Das brachte aber zunächst einen äußerst unangenehmen Nebeneffekt mit sich: Die Stromleitungen wurden zu Sendeantennen, deren Störfelder anderen Funkdiensten - Polizei-, Militär- und Amateurfunk - in die Quere kommen konnten. Der restliche Weg von der Trafostation bis zum Anbieter wird über Glasfaser realisiert.

Obwohl diese anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen behoben sind, ist Powerline aber nur in wenigen Regionen und Städten verfügbar. Dabei haben diese Internetzugänge die Pluspunkte, dass sie mehrfache ISDN-Geschwindigkeit von bis zu 2 MBit/s bieten und immer online sind. Außerdem ist das schnelle Internet an jeder Steckdose im Hause verfügbar, kann also in jedem Raum genutzt werden. Internet via Powerline-Access gibt es in Deutschland bis dato in fünf Städten: Anbieter sind die in Dresden wirkende PowerKom [Link entfernt] , ODR Technologie Services GmbH [Link entfernt] in Ellwangen, piper:net [Link entfernt] in Hameln, schnell-im-netz.de in Haßfurt und das Mannheimer Unternehmen Vype [Link entfernt] .

Bandbreite ist abhängig von der Zahl der Nutzer

Im Jahr 2000: RWE-Vorstand Manfred Remmel zeigt der Presse zwei Powerline-Modems. Abgerechnet wird in der Regel nach übertragenem Datenvolumen, dabei zahlt der Kunde gewöhnlich mehr als bei einem DSL-Anschluss: Beispielsweise zahlt der Kunde bei Vype 39,90 Euro monatliche Grundgebühr für ein Inklusivvolumen von 6 GB, für das gleiche Datenvolumen 34,95 Euro bei schnell-im-netz.de. Eine Flatrate kostet bei der Dresdner PowerKom knapp 120 Euro im Monat. Zurückhaltend geben sich die Anbieter bei der Angabe der in der Praxis erreichten Bandbreite, die auch in diesem Fall mit steigender Zahl der Nutzer abnimmt. Beispielsweise heißt es bei piper:net, dass die "typische Bandbreite" auf der letzten Meile 180 bis 480 kBit/s betrage. Das ist also nur bis zu drei Mal mehr als bei ISDN.