Ratgeber

Schnelles Surfen ohne DSL-Anschluss

Auf welche Anschlussalternativen können Sie ausweichen?
Von Björn Brodersen

Im Moment ist das asymmetrische DSL das Nonplusultra in Sachen Breitbandzugang für private Anwender, denn es ist am weitesten verfügbar und - nach den jüngsten Preisstürzen - im Preisvergleich mit den alternativen Breitband-Technologien unschlagbar günstig. Ein DSL-Anschluss mit 1024 kBit/s im Downstream und 128 kBit/s im Upstream plus Flatrate gibt es inzwischen schon ab 26 Euro im Monat, in bestimmten Großstädten sogar schon für knapp 22 Euro im Monat. Dazu subventionieren die Anbieter häufig noch den DSL-Einstieg mit Gratis-Hardware und Preisnachlässen bei den Bereitstellungskosten. Was auch noch für DSL spricht: Es wird schon bald sehr viel schneller.

Die besten Chancen, zu echten Alternativen zum DSL-Internetanschluss heranzureifen, haben aller Wahrscheinlichkeit nach die auf dem UMTS-Standard basierenden sowie die über WiMAX realisierten drahtlosen Angebote. Ob jedoch eine Breitbandübertragung auf Basis des Mobilfunks die DSL-Versorgung sinnvoll ergänzen kann, hängt von den Kosten ab. Für die Anbieter waren nicht nur die UMTS-Lizenzen sehr teuer, auch der Ausbau und die Instandhaltung der Netze ist kostspielig und aufwändig. Die Frage ist allerdings, ob auch die Kunden bereit sind, die vergleichsweise hohen Kosten zu tragen. Die WiMAX-Technologie dagegen ist zwar kostengünstiger als die UMTS-Breitbandübertragung und außerdem so leistungsfähig und in der Lage, bei guten Bedingungen größere Reichweiten zu bieten, dass es die Abhängigkeit der ländlichen Regionen von DSL erheblich reduzieren kann. Hier steht aber noch die ungeklärte Marktsituation und Regulierungsfrage einer zügigen Verbreitung entsprechender Angebote im Weg.

Das Problem der kritischen Masse

Alle Anbieter alternativer Breitband-Technologien werden sich schwer tun, so lange sie nicht eine bedeutende Kundenanzahl für ihr Produkt gefunden haben. Denn erst ab einer gewissen Kundenzahl können sich diese Angebote auch rechnen. Die Wirtschaftlichkeit hält ja beispielsweise auch die Telekom davon ab, den DSL-Ausbau in nicht erschlossenen Regionen voranzutreiben. Neuerdings will sie sogar die Kommunen mit in die Pflicht nehmen. Attraktiv sind diese Angebote nur in solchen Regionen, in denen kein DSL verfügbar ist.

Besonders schwer haben es in dieser Hinsicht die Anbieter von Internetzugängen via Powerline, weshalb diese Angebote sehr rar gesät und nur lokal verfügbar sind. Oft schon wurde die Powerline-Lösung für tot erklärt, weil die Akzeptanz der Kunden fehlt und die Angebote zu teuer sind. Größere Chancen wird dagegen noch dem Kabelinternet eingeräumt, zumal die Kunden bei diesen Internetzugängen in Verbindung mit Internet-Telefonie auf den herkömmlichen Telefonanschluss verzichten könnten. Allerdings müssen die Kabelnetzbetreiber noch Milliarden Euro in die Modernisierung und den Ausbau ihrer Netze stecken. Kostspielig ist vor allem der Internetzugang via Satellit: Auf diese Lösung dürften wirklich nur Kunden zurückgreifen, die in ihrer Gegend kein DSL bekommen.