Ratgeber

Schnelles Surfen ohne DSL-Anschluss

Auf welche Anschlussalternativen können Sie ausweichen?
Von Björn Brodersen

Wer in Deutschland mit Highspeed im Internet surfen möchte, greift in der Regel auf die DSL-Technologie zurück. Inzwischen können private Anwender mit einem asymmetrischen DSL-Anschluss mit bis zu 6 MBit/s ins Netz gehen. In Laborversuchen sind auch schon mit einem normalen DSL-Anschluss mehr als 8 MBit/s erreicht worden. Nun setzt der Stadtnetzbetreiber Versatel noch einen drauf: Ab Mai können die Kunden des alternativen Telekommunikationsanbieters in Berlin durch die ADSL2+-Technologie mit bis zu 16 MBit/s im Downstream im Netz surfen. Weiterer Vorteil ist eine größere Reichweite als bei DSL. Das neue Verfahren ermöglicht eigentlich sogar Download-Raten von bis zu 25 MBit/s über etwa einen Kilometer Entfernung, doch nach Abschluss der von der Deutschen Telekom vorgenommenen Netzverträglichkeitstests bleibt die Datenübertragungsrate vorerst gedrosselt.

ADSL2+ und VDSL

Wie das asymmetrische DSL basiert ADSL2+ auf einer Kupferdoppelader, die Datenübertragung erfolgt wie bisher in einem Frequenzbereich von bis zu 2,2 MHz, der nicht für die Telefonie-Angebote genutzt wird. Die vorhandene Infrastruktur kann also weiterhin genutzt werden, nur der Kunde braucht ADSL2+-kompatible Hardware. Mit dem superschnellen DSL-Standard genügt der herkömmliche Telefonanschluss für die Bereitstellung von Triple-Play-Angeboten - des gleichzeitigen Betriebs von Internet, Fernsehen und Telefon. Glasfaser-Kabel

Auch die Telekom plant, bald in einer deutschen Großstadt einen Internetanschluss mit bis zu 25 MBit/s anzubieten. Dieser Zugang soll jedoch auf der VDSL-Technologie basieren. Die Abkürzung VDSL steht für "Very High Data Rate Digital Subscriber Line" und beinhaltet ebenfalls eine digitale Übertragungsart mit unterschiedlich schnellem Down- und Upstream. Realisiert wird VDSL über eine Kombination aus Kupfer- und Opal-Glasfaserleitungen, die Übertragungsrate hängt von der Länge des Kupferkabels ab. Möglich sind durch dieses Verfahren bis zu 52 MBit/s.

Fast 7 Millionen DSL-Anschlüsse in Deutschland

6,7 Millionen DSL-Anschlüsse in Deutschland zählte das Londoner Marktforschungsunternehmen Point Topic in seiner jüngsten Erhebung - Tendenz steigend. Dagegen nimmt sich die Zahl der Breitbandkunden mit einer alternativen Anschlussart sehr klein aus. Etliche Internetnutzer haben allerdings keine andere Wahl, als auf eine alternative Anschlusstechnik auszuweichen, da es in ihrem Wohngebiet keine DSL-Versorgung durch die T-Com oder einen der Stadtnetzbetreiber gibt. Schnelles Internet gibt es für die Betroffenen lediglich via Fernsehkabel, Stromnetz, Satellit oder der 3G-Mobilfunktechnologie, ansonsten bleibt nur das Surfen über den Schmalbandzugang. Im Rahmen unseres Themenmonats "Internet" erläutern wir, was hinter den alternativen schnellen Zugangstechnologien steckt.