Tropolys verdient erstmals Geld
Der Tropolys-Verbund hat seit seiner Gründung im Jahr 2000 zum ersten Mal ein positives Betriebsergebnis erzielt. Der Verbund von 14 Stadtnetzbetreibern mit eigenem Netz konnte im dritten Quartal dieses Jahres seinen Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 16 Prozent auf 38,8 Millionen Euro steigern. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) konnte der Carrier eigenen Angaben zufolge sogar um 92 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zulegen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen betrug für das dritte Quartal 7,3 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Peer Knauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Tropolys GmbH, mit einem Umsatz von 154 Millionen Euro.
Im kommenden Jahr wird Knauer im Rahmen der geplanten Verschmelzung auch den Vorsitz der Geschäftsführung von Versatel übernehmen. Mit dem Zusammenschluss des deutschen Geschäftsbereichs von Versatel und Tropolys entsteht der zweitgrößte alternative Telekommunikationsanbieter auf dem deutschen Markt. Wie bereits berichtet hat der schwedische Telekommunikationsanbieter Tele2 eine Dreiviertel-Mehrheit an dem niederländischen Unternehmen erworben. Bereits im kommenden Monat soll Versatel vom Aktienmarkt verschwinden. Das deutsche Geschäft ist für 565 Millionen Euro an den Finanzinvestor Apax Partners, der mit 63 Prozent an Tropolys beteiligt ist, weiterverkauft worden.
Versatel ist trotz Verlust optimistisch für die Zukunft
Unter Führung von Andreas Heinze hat Versatel eigenen Angaben zufolge in Deutschland in den vergangenen 24 Monaten ein stetiges Wachstum im Privatkunden- und auch im Geschäftskundenbereich erzielt. Der noch amtierende Versatel-Geschäftsführer: "Versatel ist für die Zukunft hervorragend aufgestellt. Dies gilt gleichermaßen für den Privat- und den Geschäftskundenmarkt, in dem wir durch unsere MPLS-basierten VPN-Lösungen zu den Innovationsführern der Branche gehören. Bei Technologien wie ADSL2+ sind wir heute Marktführer."
Im dritten Quartal dieses Jahres erzielte der Gesamtkonzern Versatel eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 197 Millionen Euro, was einem Anstieg um 31 Prozent im Vergleich zu 150 Millionen Euro im dritten Quartal 2004 entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug im abgelaufenen Quartal 39 Millionen Euro. Unter dem Strich fuhr Versatel im dritten Quartal dieses Jahres allerdings einen Verlust von sechs Millionen Euro ein. Auf dem deutschen Markt lag der Verlust von Versatel bei knapp 0,5 Millionen Euro bei einem Umsatz von 102 Millionen Euro.
Ausweitung des Verbreitungsgebiets
Die Carrier des Tropolys-Verbunds sind hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, in der Rhein-Main-Region und im Saarland sowie im Osten Deutschlands angesiedelt. Zum Verbund gehören zurzeit die City- und Regio Carrier chemtel (Chemnitz), citykom (Münster), cne (Essen), ddkom (Dresden), hukom (Hanau), jetz (Jena), maineotk (Frankfurt), mainzkom (Mainz), meocom (Oberhausen), pulsaar (Saarbrücken), rmn (Frankfurt/Main), telebel (Wuppertal), telelev (Leverkusen) und tnp (Potsdam). Heute hat Tropolys neue Angebote für Telefon- und DSL-Anschlüsse vorgestellt. Die Versatel Deutschland Holding GmbH mit Sitz in Berlin ist in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie Hamburg, München, Nürnberg und Berlin tätig.