Finanzinvestor plant Bündelung von Versatel und Tropolys

Der schwedische Telekommunikationsanbieter Tele2 hat wie geplant eine Dreiviertel-Mehrheit an dem niederländischen Alternativanbieter Versatel erreicht. Bereits im kommenden Monat soll das übernommene Unternehmen vom Aktienmarkt verschwinden, bis dahin können die restlichen Versatel-Aktionäre ihre Wertpapiere noch zu einem Kurs von jeweils 2,20 Euro umtauschen. Das berichtet heute das Handelsblatt. Das deutsche Versatel-Geschäft soll nicht bei Tele2 verbleiben, sondern für 565 Millionen Euro an den britischen Finanzinvestor Apax Partners weiterverkauft werden.

Das Aktien-Kaufangebot mit einem Gesamtwert von 1,34 Milliarden Euro hatte Tele2 Mitte September gestartet. Ursprünglich habe Tele2 eine Übernahme von 95 Prozent aller Aktien angepeilt, berichtet das Handelsblatt. Der schwedische Telekommunikationskonzern halte das Geschäft dennoch für abgeschlossen. Insgesamt hätten die Skandinavier 74 Prozent der Versatel-Aktien und 100 Prozent der Wandelanleihen erhalten. Vor allem Hedge Fonds hätten versucht, die Übernahme zu verhindern, seien jedoch bei einer außerordentlichen Hauptversammlung überstimmt worden.

Versatel vertreibt in Deutschland in Konkurrenz zu der Deutschen Telekom unter anderem Vollanschlüsse für Privatkunden. Tele2 bietet dagegen hierzulande keine eigenen Anschlüsse an, sondern tritt als Anbieter von Call-by-Call-, Pre-Selection-, Internet-by-Call- und Callthrough-Angeboten auf. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung verhandle nun der zukünftige Eigner von Versatel Deutschland, Apax Partners, mit anderen Eigentümern des Verbunds Tropolys über die Zusammenführung der beiden Anbieter, um einen schlagkräftigen Konkurrenten für die Telekom zu schaffen.