Qualität von VoIP-Telefonaten unkontrolliert
Die meisten Provider von Internettelefonie (VoIP) kümmern sich zu wenig um die Qualität ihrer Services und rücken damit die gesamte VoIP-Branche in ein schlechtes Licht, was die Markt-Akzeptanz und die Chancen der schnellen Verbreitung der Internettelefonie hemmen könnte. Zu diesem Schluss kommt eine auf einer Befragung von VoIP-Providern basierende Studie des US-Unternehmens Empirix. Das Unternehmen ist selbst Anbieter von VoIP- und Web-Monitoring-Produkten.
Empirix zufolge nutzen nur 20 Prozent der befragten VoIP-Provider überhaupt Monitoring-Tools, mit denen sie die Qualität ihrer Services überwachen können. 36 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass in den meisten Fällen erst die Beschwerden von Nutzern die Netzwerk-Ingenieure auf Probleme in den VoIP-Netzwerken aufmerksam machen. "Zu warten bis sich die Nutzer über die Service-Qualität beschweren, ist sicherlich kein nachhaltiges Geschäftsmodell für die VoIP-Provider", kommentiert Frost & Sullivan-Analyst Jessy F. Cavazos die Ergebnisse der Empirix-Befragung.
Die VoIP-Provider scheinen sich allerdings bewußt zu sein, dass ihre Reputation durch Probleme bei der Sprachqualität leidet, und nannten mangelnde Sprachqualität als entscheidenden Negativ-Faktor bei der Bewertung ihrer Services. Die meisten der befragten VoIP-Provider jedoch gehen davon aus, dass sich die Situation in den nächsten Jahren eher noch verschlechtern wird. "Die zunehmende Besorgnis über die Qualität der Dienste überrascht nicht. Alle Service-Provider, die VoIP anbieten, erleben gerade einen dramatischen Zuwachs an Abonnenten, und das belastet natürlich die Netzwerk-Ressourcen", erklärt Empirix-Vizedirektor Phil Odence.