Branchenkreise

Ein Wechsel im Arcor-Eigentümerkreis bahnt sich an

Bahn und Deutsche Bank wollen ihre Anteile abgeben
Von dpa / Marie-Anne Winter

Beim zweitgrößten Festnetzanbieter Deutschlands, der Vodafone-Tochter Arcor, bahnt sich ein Wechsel im Eigentümerkreis an. Die Minderheitsaktionäre Deutsche Bahn und Deutsche Bank wollten ihre Anteile noch im laufenden Jahr an Vodafone abgeben, verlautete heute aus Kreisen der Unternehmen. Vodafone hält bereits 74 Prozent von Arcor.

Nach Angaben aus dem Umfeld von Vodafone könnte Arcor bereits zum Herbst in die deutsche Mobilfunktochter integriert werden, was ein Sprecher von Vodafone D2 allerdings zurückwies. Es gebe derzeit keine Pläne, Arcor vollständig zu übernehmen, sagte der Sprecher. Die Bahn und die Deutsche Bank lehnten einen Kommentar dazu ab.

Die Bahn hält 18 Prozent und auf die Deutsche Bank acht Prozent. Ursprünglich wollte Vodafone seine deutsche Festnetztochter in diesem Jahr verkaufen, nach einem Strategiewechsel nahm der weltgrößte Mobilfunkkonzern davon aber Abstand. Neben dem Handy-Geschäft setzten die Briten künftig auf das wachstumsstarke DSL-Geschäft.

Arcor ist mit 1,3 Millionen Breitbandkunden einer der am schnellsten wachsenden Telekomkonzerne Deutschlands. Im Geschäftsjahr 2005/2006 schrieb das in Hessen angesiedelte Unternehmen erstmals schwarze Zahlen. Der Wert des Unternehmens ist laut Kreisen stark gestiegen und soll nun bei rund 2,4 Milliarden Euro liegen. Die vollständige Übernahme könnte demnach mit rund 600 Millionen Euro zu Buche schlagen.