Ausbaustart

NetCologne startet mit dem Bau eines eigenen Glasfasernetzes

Investition von 250 Millionen Euro soll von der Telekom unabhängig machen
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Kölner Stadtnetzbetreiber NetCologne hat mit dem Bau eines neuen Glasfasernetzes begonnen und will sich damit vollständig aus der Abhängigkeit von der Telekom lösen. "Mit CityNetCologne bauen wir eines der schnellsten Datennetze Europas", erklärte Geschäftsführer Werner Hanf beim ersten Spatenstich in Köln. In den kommenden drei Jahren sollen 250 Millionen Euro in das Vorhaben investiert werden. Der Ausbau des Datennetzes stärke den Medienstandort Köln und schaffe weitere Arbeitsplätze.

Mit einer Bandbreite von 100 MBit/s liegt die Übertragungsgeschwindigkeit fünf Mal höher als der gegenwärtig schnellste Internetanschluss bei NetCologne. Die Kölner planen, das Glasfasernetz im gesamten Stadtgebiet direkt bis an die einzelnen Gebäude (Mehrfamilienhäuser) zu legen.

Damit wäre die Anmietung der Telekom-Anschlussleitungen (TAL) nicht mehr erforderlich. Die hohen Investitionen rechneten sich durch den Wegfall der TAL-Gebühren, hieß es weiter. Jährlich muss NetCologne nach Angaben einer Sprecherin hierfür etwa 30 Millionen Euro an die Telekom entrichten.

Schon ab Herbst erste Angebote über neues Netz

Seinen Kunden werde NetCologne über das Glasfasernetz extrem schnelle Internetanschlüsse anbieten können. Dieses Netz erlaube unter anderem die Übertragung TV über das Internet (IPTV), Video-on-Demand wie auch das hochauflösende Fernsehen (HDTV). Ab Herbst sollen bereits die ersten Angebote vermarktet werden. Andere Wettbewerber setzen immer noch darauf, dass sie Zugang zum neuen Glasfasernetz der Telekom erhalten.

Die Telekom will bis Ende kommenden Jahres in 50 deutschen Großstädten ein Hochleistungsglasfasernetz aufbauen. Die ersten zehn Städte werden noch in diesem Jahr angeschlossen. Die Milliarden schweren Investitionen stehen aber unter dem Vorbehalt, dass die Bundesnetzagentur vorübergehend dem Unternehmen freie Hand bei der Preisgestaltung gibt. Die Konkurrenz wie auch die EU-Kommission sehen in einer Regulierungspause eine Benachteiligung für die Wettbewerber.