Deutsche Telekom stellt alten ISDN-Standard-Tarif ein
Die Deutsche Telekom stellt ihren alten ISDN-Standard-Tarif ein. Analog-Kunden können den alten Basistarif indes behalten. Die Tarife werden bereits seit Frühjahr 2005 nicht mehr vermarktet, wer aber noch diese Tarife gebucht hatte, konnte sie behalten. Für einige Kunden war es sogar notwendig, in dem Standard-Tarif zu bleiben, weil Leistungsmerkmale wie die nun wieder angebotene fernsteuerbare Anrufweiterschaltung in den neuen Tarifen nicht mehr verfügbar waren.
Entgegen den von der T-Com zunächst gemachten Angaben ändert sich für Kunden, die einen analogen Standardanschluss haben, außer der Erhöhung der Mehrwertsteuer nichts. Die Kunden können ihren Anschluss mit aktuell 15,66 Euro Grundkosten (ab Januar aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung 16,06 Euro) behalten und werden nicht gebeten, einen neuen Tarif zu wählen. Wie der Sprecher nun mitteilte, werden lediglich Kunden, die einen Optionstarif gebucht haben, angeschrieben und gefragt, ob sie nicht in einen anderen Tarif wechseln wollen. Dadurch würde ein Kunde, der aktuell T-Net mit AktivPlus gebucht haben, beispielsweise monatlich etwa 4,50 Euro weniger zahlen. Gezwungen, den Tarif zu wechseln, werden die Kunden aber nicht.
ISDN-Standard wird umgestellt
Ferner werden Kunden mit Standardtarif im ISDN-Netz angeschrieben und informiert, dass sie umgestellt werden auf den aktuellen ISDN-Tarif CallPlus. Statt 23,60 Euro zahlt der betroffene Kunde nach der Umstellung und der Mehrwertsteuererhöhung 24,57 Euro und somit 97 Cent mehr. In einem Schreiben an die Kunden argumentiert die Telekom bei der Umstellung mit den Worten "Infolge der Marktentwicklung entspricht dieser Tarif nicht mehr den Kundenanforderungen nach günstigen Tarifen und Komplettangeboten, so dass wir dieses Angebot Mitte nächsten Jahres vom Markt nehmen werden."
Günstiger werden jedoch nur die Minutenpreise. Die bisherigen Standard-Tarife dürften angesichts von Minutenpreisen von bis zu 9,2 Cent für ein Ferngespräch und bis zu 25,7 Cent für Mobilfunkgespräche aber ohnehin nur von wenigen Kunden intensiv genutzt worden sein. Die Grundkosten für den Anschluss steigen mit der Umstellung. Für Kunden, die ihren ISDN-Anschluss nur nutzen, um mit anderen Anbietern zu telefonieren oder einen DSL-Anschluss zu schalten, gibt es also eine Preiserhöhung.
Freilich bleibt offen, ob die Deutsche Telekom nicht doch in den kommenden Monaten verstärkt Kunden mit einem alten Analoganschluss kontaktiert und diese mit "sanftem Druck" dazu bewegen will, in einen der aktuellen Tarife zu wechseln. Diese zeichnen sich dann durch eine höhere monatliche Grundgebühr, aber auch geringere Gesprächspreise aus.