mobil surfen

Mit dem Organizer mobil surfen: Softwaretipps

Auf die richtige Software kommt es an
Von Jörg Stroisch

Unterwegs mit dem Organizer im Internet surfen: "Geben Sie die Rufnummer ein, so wie sie auch gewählt werden soll." Damit fangen die Schwierigkeiten schon an: Wie ist noch gleich die richtige Zugangsnummer meines Mobilfunkbetreibers? Dann werden noch Authentifizierungstyp, Port und die IP-Adresse abgefragt. Und der Verbindungsaufbau zum Handy per Bluetooth allein ist schon eine Wissenschaft für sich. Zum Glück gibt es jedoch hilfreiche Software.

Besser per Bluethooth verbinden

Wer den PDA und sein Handy nur per Infrarot miteinander kommunizieren lassen kann, sollte auf das mobile Internet besser verzichten. Allein das Ausrichten der beiden Geräte ist ein schwieriges Unterfangen und die Verbindungsgeschwindigkeit hinterher richtig lahm. Besser geht es da mit Bluetooth. Bei allen Systemen sind dazu spezielle Konfiguratoren mitgeliefert. Die Einstellung derselben ist aber häufig alles andere als intuitiv, denn wenn etwas nicht funktioniert, muss man diverse Parameter und Geräte im Blick haben: Handy mit (Bluetooth-)Empfangskonfiguration und hoffentlich funktionierender Durchwahlfunktion, Netzwerkeinstellungen am PDA und (Bluetooth)-Sendeeinstellungen am PDA.

Das wird sehr schnell sehr verwirrend, auch, wenn man die Einstellungsdaten etwa für WAP, dem mobilen Internetprotokoll, vom Mobilfunkunternehmen schon hat. Nur bei den so genannten Smartphones, also den Organizern mit integriertem Telefon, geht es deutlich einfacher, denn dort ist in der Regel alles schon voreingestellt.

Schritt für Schritt ins Internet

Anhand von Windows Mobile 5.0 Pocket PC Edition wird hier nun erklärt, wie eine Verbindung zwischen einem Bluetooth-Telefon und dem Organizer hergestellt wird, um eine Internetverbindung zu errichten. Wichtig ist dabei, dass beim Handy Bluetooth eingeschaltet ist, es also empfangsbereit ist und die Partnerschaft mit dem dem Organizer akzeptiert wird.

  • In der Registerkarte "Start > Einstellungen > Verbindungen" wird der Punkt "Neue Modemverbindung" ausgewählt und ein Name für die Verbindung eingegeben, beispielsweise "Internet mit Handy".
  • Als nächstes wird als Modem "Bluetooth" ausgewälhlt.
  • Nun muss in der Liste das Telefon ausgewählt werden und im nächsten Schritt eventuell ein Zugangsschlüssel definiert werden. Das Telefon fragt dann im Anschluss ebenfalls nach dem Zugangsschlüssel. Abgeschlossen wird diese Definition der Partnerschaft mit der Eingabe eines Namens für sie.
  • In der Liste "Meine Verbindungen" erscheint nun diese Partnerschaft. Nach ihrer Auswahl muss nun noch die Internetrufnummer des Mobilfunkanbieters eingetippt werden.
  • Im letzten Schritt erwartet das Menü Angaben zu Benutzername, Kennwort und Domain. Der Mobilfunkanbieter informiert über die richtigen Angaben.
  • Nun kann eine Internetverbindung aufgebaut werden.
Auf der Windows-Mobile-Website von Microsoft gibt es viele weitere Schritt-für-Schritt-Ratgeber für den Organizer.

Spezialisierte Softwarehelfer

Wem das alles zu kompliziert ist, der greift gerne auf kleine Helferprogramme zurück. Diese bieten einen ganz unterschiedlichen Leistungsumfang, haben aber immer die Verbindungsdaten und -einstellungen einiger hundert Mobilfunkunternehmen weltweit vorgespeichert. Einmal ausgewählt, klappt dann hinterher per Klick alles ganz einfach. Für PDA-Verhältnisse ist gute Software dabei verhältnismäßig teuer.

WebToGo: Die Software bietet die komplette Kommunikationslösung für Palm oder Pocket-PC (Windows Mobile) an. Automatisch werden die Verbindungsart und das gewünschte Netz ausgewählt. Später wird dann die Verbindung zwischen Organizer, Mobilfunkgerät und Internet mit einem Klick hergestellt. Zusätzlich werden noch ein Browser und ein E-Mail-Programm mitgeliefert. In einer abgespeckten Light-Version gibt es WebToGo kostenlos, für 29 Euro Jahresbeitrag gibt es die Vollversion. Die kostenlose Version reicht übrigens für viele Standardfälle vollkommen aus.

Pocket Phone Tool 5: Die englischsprachige Software ermöglicht den komfortablen Gang ins Internet via Pocket-PC und Handy. Nachteil: Hier muss zunächst auch die Bluetooth-Verbindung konfiguriert werden. Genau das kann aber schon reichlich Kopfzerbrechen bescheren. Auf der Website gibt es eine 14 Tage gültige Demoversion, danach kostet die Software einmalig 54,90 Euro.

mPhone 2.6.3 [Link entfernt] : Diese Software kann auf einer englischsprachigen Website als Professional (25 US-Dollar, umgerechnet knapp 19 Euro) oder Standard Version (15 US-Dollar bzw. 11 Euro) bestellt werden. Beide Versionen gibt es als kostenlose Testvariante, sie funktionieren auf dem Pocket-PC für 14 Tage. Leider wird aber auch hier die Bluetooth-Verbindung nicht automatisch konfiguriert.

Urteil

Für Vielsurfer auf Auslandsreisen lohnen sich die 29 Euro für WebToGo, denn hier klappt alles vorzüglich. Für Personen, die nur gelegentlich mal ins Internet wollen, ist die Light-Version sehr gut. Oder alternativ natürlich das eigenhändige Einrichten der Internetverbindung. Tipp: Sollte es doch mal zu Installationsproblemen kommen, dann kann das daran liegen, dass der eigene Mobilfunkvertrag den Service - wie etwa GPRS - nicht unterstützt. Nach der Installation der Software kann auch ein Reset des Organizers nicht schaden.