Jubiläum

Vor drei Jahren wurde das erste UMTS-Handy verkauft

Nokia 7600 kostete ohne Vertrag 609 Euro
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Schon 2003 wurden in europäischen Nachbarländern wie Österreich, Italien und Großbritannien erste UMTS-Handys verkauft. Ende Dezember 2003 gab es von Vodafone für ausgewählte Geschäftskunden in Deutschland erste 3G-taugliche Laptop-Modemkarten. Mitte Januar 2004 schaltete T-Mobile als erster deutscher Netzbetreiber die UMTS-Nutzung für alle Kunden frei. Wenige Tage später, am 19. Januar 2004, startete Nokia mit dem Verkauf des ersten UMTS-Telefons auf dem deutschen Markt. Ungewöhnliches Design: das Nokia 7600

Das Nokia 7600 kam in ungewöhnlichem Format daher und kostete anfangs stolze 609 Euro ohne Vertrag. Mit Vertrag gab es das Telefon zumindest bei den Netzbetreibern erst Monate später, da die UMTS-Dienste für Privatkunden erst im Frühjahr aufgenommen wurden. Lediglich Datendienste - jetzt für alle und nicht nur für ausgewählte Kunden - konnte man bei Vodafone schon Mitte Februar buchen.

Nokia-Telefon kostete später in Österreich noch 79 Euro mit Prepaidkarte

So ungewöhnlich das Design des Nokia 7600 auch war, das Gerät wurde noch Ende 2004 verkauft. Der österreichische Netzbetreiber 3 verramschte das Handy zuletzt als Prepaid-Paket im Weihnachtsgeschäft für 79 Euro. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Deutschland sogar mit Vertrag noch Preise zwischen 100 und 200 Euro verlangt.

Wer tief in die Tasche griff und schon früh das Nokia 7600 erworben hat, hatte nicht viel Freude am Gerät. Buchte man sich ins UMTS-Netz ein, so lief die Firmware sehr instabil. Insbesondere im mobilen Betrieb - beispielsweise im Auto - kam es immer wieder zu Gesprächsabbrüchen. Später konnten diese Probleme durch Firmware-Updates behoben werden.

Allerdings fehlten dem Nokia-Handy klassische UMTS-Features wie die Videotelefonie. Der integrierte Browser konnte zwar für WAP 2.0 genutzt werden. Echtes Internetsurfen war aber nicht möglich. Gut bewährt hatte sich das erste UMTS-Handy auf dem deutschen Markt dagegen als Modem für den PC. Downloads mit bis zu 384 kBit/s waren so erstmals möglich, wenn das Gerät mit dem mitgelieferten USB-Kabel mit dem PC verbunden wurde. Per Bluetooth konnte diese Geschwindigkeit dagegen nicht erreicht werden.

Streng genommen ist das 7600 Nokias zweites UMTS-Handys. Zuvor gab es schon 2003 das Modell 6650. Dieses wurde von T-Mobile im Rahmen eines Friendly-User-Tests verteilt. Offiziell in den Verkauf kam dieses Gerät aber in Deutschland nie. In Österreich wurde es mit Vertrag zu Preisen um 500 Euro angeboten.