UMTS900

Erste UMTS900-Netze schon 2007

Vorreiter sind Finnland, Frankreich und Portugal
Von Christian Horn

Das Marktforschungsunternehmen Informa Telecoms & Media [Link entfernt] prognostiziert in einer neuen Studie den Start der ersten UMTS900-Mobilfunknetze in Europa schon in diesem Jahr. Vorreiter bei UMTS900 seien Finnland, Frankreich und Portugal. In Finnland hat der Netzbetreiber Elsia im November 2006 erste Daten-Verbindungen mit UMTS900 in einem kommerziellen Mobilfunknetz erprobt. In Frankreich testete Orange bereits im März des vergangenen Jahres UMTS und HSDPA im 900-MHz-Band. In Portugal hat Vodafone Portugal im Dezember 2006 UMTS900 mit Sprach-, Video- und Datenübertragungen getestet.

Für die Netzbetreiber hat UMTS900 unter anderem seinen Reiz beim Aufbau von UMTS-Infrastrukturen in ländlichen Gebieten. Hier benötigt UMTS900 durch höhere Reichweiten weniger Mobilfunk-Basisstationen, womit der Infrastruktur-Aufbau deutlich günstiger gestaltet werden kann. UMTS900 findet jedoch nicht bei allen Netzbetreibern in den verschiedenen Ländern uneingeschränkte Unterstützung, wie eine vorherige Studie von Informa herausgefunden hat. Knackpunkt ist die Problematik der Neuzuweisung von Frequenzen im 900-MHz-Band, auf dem auch die vorherrschende Mobilfunk-Technologie GSM funkt. Während einige Betreiber eine Neuzuweisung für problematisch oder überflüssig halten, sehen andere Betreiber hinsichtlich des Bandbreitenbedarfs der UMTS-Anbieter durchaus positive Aspekte darin, das 900-MHz-Band auch für UMTS-Dienste zu öffnen.

CEPT macht den Weg für UMTS900 in Europa frei

Informa zufolge hat die CEPT, die Europäische Konferenz der Verwaltung für Post und Telekommunikation, mit einem Beschluss zum 1. Januar 2007, den Weg für UMTS900 in den europäischen Mitgliedsländern freigemacht. "Die CEPT hat einen Beschluss angenommen, der die Einführung von UMTS in bisher für GSM reservierten Frequenzbereichen erlaubt. Es liegt nun an den Mitgliedsländern diese Entscheidung in ihren nationalen Frequenzplänen umzusetzen. Frankreich und Portugal haben diesen Prozess bereits in die Wege geleitet", schreibt Informa.