Gerüchte

Smartphone-Hersteller Palm vor möglicher Übernahme?

Motorola und Nokia werden als Kaufinteressenten gehandelt
Von Christian Horn

Einem Bericht des Telekom-Fachmagazins Unstrung zufolge steht der PDA- und Smartphone-Hersteller Palm vor einer möglichen Übernahme. Als potenzielle Kaufinteressenten werden Motorola und Nokia aber auch private Finanzinvestoren gehandelt. Unstrung zufolge wäre dies zwar nicht das erste Mal, dass Gerüchte zur Übernahme von Palm die Runde machen, dieses Mal jedoch seien die Gerüchte wohl ernster zu nehmen. Insider-Berichten zufolge soll die Investmentbank Morgan Stanley die Übernahmeverhandlungen leiten. In Folge der Gerüchte legte die Palm-Aktie sechs Prozent zu.

Anfang des Monats hatte eine größere Hedge-Fonds-Gesellschaft 6,2 Prozent der Palm-Aktien aufgekauft, was von Analysten als ein typischer "Vorläufer" einer eventuellen Übernahme gewertet wird. Nach Meinung eines von Unstrung befragten Analysten könnte sich Motorola mit Palms Treo-Produktlinie eine Top-Position unter den Smartphone-Herstellern verschaffen. Nokia hingegen könne durch eine Übernahme von Palm seine schwache Position auf dem amerikanischen Handy-Markt stärken. In Amerika sind Palm-Produkte besonders bei Business-Kunden traditionell stark vertreten und die Übernahme von Palm würde die Finnen bei mobilen E-Mail-Lösungen in eine bessere Konkurrenz-Situation gegenüber RIM mit seinen Blackberry-Angeboten bringen.

Es gibt allerdings auch skeptische Stimmen, die bezweifeln, dass sich Palm zu seinem vollen Marktwert von gegenwärtig 1,6 Milliarden US-Dollar (1,21 Milliarden Euro) verkaufen kann. Das amerikanische Unternehmen sei ein "sinkender Stern", dem es nicht gelungen sei, im harten Konkurrenzkampf gegen die größeren Handy-Hersteller wie Motorola und Nokia seine Markanteile zu behaupten. Zudem verliere die PDA-Sparte, Palms früheres Kerngeschäft, in der Mobilfunk-Welt zunehmend an Bedeutung.