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Kabel Deutschland wächst dank Bündel-Produkten

Internet und Telefonie per Kabel erfolgreich
Von Marie-Anne Winter

Kabel Deutschland hat heute die Ergebnisse nach IFRS für die am 31. Dezember 2006 abgelaufenen ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2006/2007 bekannt gegeben. Die Gesamtzahl der Umsatzquellen (Revenue Generating Units, RGUs) stieg zum 31. Dezember 2006 auf 10,393 Millionen. Dies entspricht einer Zunahme um 3,6 Prozent gegenüber 10,031 Millionen RGUs am 31. Dezember 2005. Die Gesamtzahl der RGUs setzt sich aus den Zahlen für den Kabelanschluss, die digitalen TV-Programmpakete sowie Kabel Internet und Kabel Phone zusammen. Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) nahm von 7,26 Euro in den ersten neun Monaten des vorangegangenen Geschäftsjahres um 5,1 Prozent auf 7,63 Euro im gleichen Zeitraum des laufenden Geschäftsjahres zu.

Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete das Unternehmen im Geschäft mit den digitalen TV-Programmpaketen Kabel Digital Home und Kabel Digital International. In diesem Bereich erhöhte sich die Zahl der RGUs von 401 000 am Jahresende 2005 auf rund 660 000 am Ende des aktuellen Berichtszeitraums. Daneben hat das Unternehmen im letzten Jahr auch das digitale Free-TV-Angebot im Kabel massiv ausgebaut. So sind bei Kabel Deutschland bereits 76 digitale TV-Programme kostenlos empfangbar. Demnächst werden es mehr als 100 sein.

Trend zu Bündelprodukten

"Kabel Deutschland ist der Treiber für die Digitalisierung des Kabelfernsehens. Besonders seit wir unseren direkten Kunden kostenlose Digital Receiver anbieten, steigt die Zahl der digitalen Fernsehhaushalte rasant. Wir können mit Stolz sagen, dass bisher mehr als eine Million Haushalte durch uns den Einstieg in das digitale Fernsehzeitalter gefunden haben", so Christof Wahl, Sprecher der Geschäftsführung bei Kabel Deutschland. Auch im Produktbereich Kabel Internet und Kabel Phone konnte das Unternehmen ein starkes Wachstum erzielen. Hier stieg die Zahl der RGUs zum 31. Dezember 2006 auf 267 000. Das entspricht einem Zuwachs um 223 000 innerhalb von zwölf Monaten. Dabei nahm die Zahl der RGUs bei den schnellen Internetzugängen von 31 000 auf 146 000 zu. Im Bereich Telefonie erhöhte sich die Zahl der RGUs von 13 000 auf 121 000. Der Trend zu Bündelprodukten nimmt weiter zu. So entscheiden sich heute mehr als 80 Prozent der Neukunden für eines der Paketangebote aus Internet und Telefonie.

Die Zahl der Kabelanschlusskunden am Ende des dritten Quartals des laufenden Geschäftsjahres betrug 9,466 Millionen gegenüber 9,585 Millionen Ende 2005. "Mit den digitalen Programmpaketen und Kabel Internet und Kabel Phone haben wir in den letzten Jahren zwei neue Produktbereiche aufgebaut, die sehr dynamisch wachsen. Insbesondere Kabel Internet und Kabel Phone bringen uns deutlich höhere monatliche Durchschnittsumsätze als der klassische Kabelanschluss. Durch diese Produkte können wir den leichten Rückgang bei den Kabelanschlusskunden, den wir erwartet hatten, mehr als kompensieren", sagt Christof Wahl. "Mit der Triple-Play-Strategie haben wir eine positive Perspektive für Kabel Deutschland geschaffen." Kabel Deutschland konnte den Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 813,2 Millionen Euro gesteigern. Dies entspricht einer Zunahme um 8 Prozent gegenüber dem Vergleichswert von 752,7 Millionen Euro im Vorjahr. Die Abonnentenumsätze erhöhten sich um 9,2 Prozent von 646,7 Millionen Euro Ende 2005 auf 706,4 Millionen Euro am Ende des Berichtszeitraums.

Netzausbau soll fortgesetzt werden

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen betrug am 31. Dezember 2006 290 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichswert von 309,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge lag bei 35,6 Prozent verglichen mit 41,1 Prozent im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Den Rückgang des EBITDA erklärt das Unternehmen mit dem beschleunigten Netzausbau und den Anlaufverlusten in Folge der Akquisitionsaufwendungen für die Neukunden. Eine quartalsweise Betrachtung zeige jedoch, dass sich die zusätzlichen Umsätze durch die neuen Kunden zunehmend positiv auf das EBITDA auswirkten. So hat Kabel Deutschland das Quartals-EBITDA zum dritten Mal in Folge gesteigert: von 90,5 Millionen Euro im ersten und 95,2 Millionen Euro im zweiten auf 104,3 Millionen Euro im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Das Nettoergebnis am Ende des Berichtszeitraums fiel mit -26,8 Millionen Euro negativ aus. Der Verlust im gesamten Geschäftsjahr 2005/2006 betrug 76,8 Millionen Euro.

Das Unternehmen will den Ausbau der Netze für Internet und Telefonie fortsetzen. Ende März werden 8,6 Millionen Haushalte für das Triple-Play-Angebot von Kabel Deutschland aufgerüstet sein. Mitte des Jahres beginnt das Unternehmen mit der großflächigen Modernisierung der niedersächsischen Kabelnetze. Bis Ende des Geschäftsjahres 2008/2009 wird Kabel Deutschland 90 Prozent der 15,6 Millionen anschließbaren Haushalte in ihrem Versorgungsgebiet aufgerüstet haben.