Patente

BenQ verkauft BenQ-Siemens-Smartphone P51

Patentübertragung: Kritiker der Taiwanesen sehen sich bestätigt
Von Björn Brodersen mit Material von dpa und ddp

Der taiwanesische Handy-Hersteller BenQ hat in der Türkei und in Singapur das unter dem Markennamen BenQ-Siemens entwickelte Windows-Mobile-Smartphone P51 auf den Markt gebracht. Vermutungen, den Taiwanesen ging es bei der Übernahme der defizitären Siemens-Handysparte allein darum ging, an Know-how und Patente zu gelangen, werden dadurch gestärkt. BenQ hatte nur wenige Monate nach dem Start der neuen Tochter BenQ Mobile wegen Umsatz- und Marktanteilsverlusten den Geldhahn zugedreht und das Unternehmen so in die Pleite geschickt. Ende September 2006 stellte BenQ Mobile Insolvenzantrag. Insgesamt 3 000 Beschäftigte an den Standorten München sowie Kamp-Lintfort und Bocholt in Nordrhein-Westfalen verloren durch die Pleite ihre Jobs.

Siemens-Jobmesse für ehemalige BenQ-Mobile-Mitarbeiter

BenQ Siemens P51

Das BenQ-Siemens P51 Der Siemens-Konzern will unterdessen an diesem Mittwoch auf einer Jobmesse in Kamp-Lintfort freie Stellen für die ehemaligen Mitarbeiter der Handywerke von BenQ Mobile in Nordrhein-Westfalen präsentieren. Zudem nimmt der Konzern Bewerbungswünsche an und leitet sie an die Verantwortlichen bei Siemens weiter. Bisher haben sich den Angaben zufolge etwa 400 Bewerber angemeldet, eingeladen wurden rund 1 100 ehemalige Mitarbeiter von BenQ-Mobile.

Siemens ist als früherer Besitzer von BenQ Mobile bemüht, den Betroffenen neue Jobs im Konzern zu vermitteln. Insgesamt seien bislang gut 220 der einst 3 000 BenQ-Mobile-Beschäftigten zu Siemens gewechselt, hieß es. Bei Siemens sind den Angaben zufolge derzeit rund 2 500 Stellen offen. Zudem können ehemalige Mitarbeiter von BenQ Mobile künftig auch auf einem weiteren Weg nach neuen Stellen suchen. Die bayerische Auffanggesellschaft habe einen Rahmenvertrag mit dem Karriere-Dienstleister Placement24.com geschlossen, teilte der Dienstleister heute in Düsseldorf mit. Auf einer eigenen Seite für BenQ-Mobile könnten sich ehemalige Mitarbeiter von BenQ-Mobile registrieren und ihr Profil eintragen.

Ebenfalls am Mittwoch trifft sich die Gläubigerversammlung von BenQ Mobile in München. Dabei wird Insolvenzverwalter Martin Prager erste Zahlen über den Schuldenstand und die möglichen Erlöse aus der Abwicklung des zahlungsunfähigen Unternehmens bekannt geben, wie seine Sprecherin heute sagte. Anschließend werden die Gläubiger über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden. Die Gläubigerversammlung, zu der mehrere hundert Teilnehmer erwartet werden, ist nach Angaben des Amtsgerichts München voraussichtlich nicht öffentlich.