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Kostenlose Navigation per Handy für alle

Nav4all benötigt nur GPS-Empfänger und GPRS zur Navigation in 52 Ländern
Von Thorsten Neuhetzki

Sie heißen TomTom, Navigon MobileNavigator [Link entfernt] oder Falk Activepilot [Link entfernt] : Die Rede ist von Navigations-Software für Mobiltelefone. Alle haben eines gemeinsam: sie kosten oftmals viel Geld. Beträge von 100 Euro und mehr für den Erwerb der Software sind nicht ungewöhnlich. Einen anderen Weg geht nun die niederländische Firma Nav4All [Link entfernt] . Sie bietet für aktuell mehr als 100 Handys eine Software an, die nur wenige hundert Kilobyte groß und kostenlos ist. Dennoch ist sie eine vollständige Navigationslösung, die aktuell in 52 Ländern der Welt funktioniert.

Damit aus dem Handy ein Navigations-Gerät wird, benötigt der Nutzer einen GPS-Empfänger. Diese gibt es je nach Hersteller und Händler für etwa 30 bis 150 Euro und kommunizieren zumeist per Bluetooth mit dem Handy und übermitteln die aktuelle Position. Die Nav4All-Software wird ohne Kartenmaterial gedownloaded. Lediglich die benötigten Audiofiles werden vorsorglich per GPRS heruntergeladen. In Deutsch stehen wahlweise eine männliche oder weibliche Stimme zur Verfügung.

Routenberechnung erfordert nur wenige Kilobyte

Nach der Kopplung des GPS-Empfängers kann direkt navigiert werden. Dazu wird in der Nav4All-Software das gewünschte Ziel eingegeben. Mögliche Straßennamen lädt die Software nach Eingabe der Stadt automatisch herunter. Auch die Route wird nicht in der Software, sondern auf dem Nav4All-Server berechnet und per GPRS ausgeliefert. Kosten entstehen dabei nur für den GPRS-Traffic. Bei der Berechnung einer Route von Berlin nach Göttingen entstanden zunächst einmal nur 20 Kilobyte Traffic. Erst beim Verlassen der berechneten Route oder dem Abruf von weiterem Kartenmaterial fällt weiterer Traffic an.

Bei ersten Tests der Nav4All-Software fiel auf, dass diese mit dem empfangenen GPS-Signal deutlich empfindlicher umgeht als TomTom für Symbian oder etwa die kostenlose Navigon-Software für Java-Handys im Beta-Stadium. So zeigte die Software ein fehlendes Signal an, wo TomTom bereits die aktuelle Position anzeigt. Im Auto ist dieses kein Problem, da hier der GPS-Empfänger arretiert werden kann. Ist man jedoch zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, so muss der Empfänger fast ständig in der Hand gehalten werden, damit es keine Fehlleitungen gibt. Das gilt vor allem in der Großstädt mit engen Straßen und hohen Häusern Bei TomTom hingegen kann der Empfänger auch problemlos in die Hosentasche oder den Umhängebeutel verschwinden, Ortungsfehler sind eher selten.