Kostenfallen

Mobilfunk: Angebote sollten hinterfragt werden

Nicht jede Option ist wirklich sinnvoll
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Die Zeiten großer Gewinnspannen bei den Mobilfunkanbietern gehen ihrem Ende entgegen. Die Minutenpreise sind gerade in den letzten zwei Jahren immer weiter gesunken und mittlerweile gibt es in allen Netzen Flatrates. Die ersten Anbieter sind sogar inzwischen dazu übergegangen, Pauschaltarife für Gespräche in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze anzubieten.

Vor allem Vieltelefonierer können so erheblich sparen, während Normal- und Gelegenheitsnutzer vielleicht sogar mehr bezahlen als früher - beispielsweise wenn sie eine Flatrate oder ein großes Minutenpaket buchen, aber gar nicht so viel telefonieren, dass sich der gebuchte Tarif auch wirklich lohnt.

Die Netzbetreiber und Provider versuchen aber auch durch das Angebot zusätzlicher Optionen den Umsatz zu erhöhen. Dabei bekommen die Kunden teilweise auch Features angeboten, die sie eigentlich nicht benötigen. In anderen Fällen erweisen sich vermeintlich kostenlose Zugaben als Kostenfalle. So geschehen vor einigen Wochen bei mobilcom, wo Kunden ungefragt ein SMS-Paket aufgebucht bekamen, das zwar im ersten Monat kostenlos war, danach aber kostenpflichtig weitergeführt wurde, wenn der Kunde nicht rechtzeitig selbst kündigt.

Hotline bot MMS-Flatrate auch MMS-Nichtnutzern an

In einem der teltarif.de-Redaktion bekannten Fall rief die T-Mobile-Hotline einen Kunden mit Max-Flatrate an und bot diesem eine Option für 5 Euro zusätzliche monatliche Grundgebühr an, die die Nebenkosten des Kunden senken soll. Die Hotline-Mitarbeiterin erläuterte dem Kunden, seine Nebenkosten lägen derzeit bei etwa 10 Euro.

Nachdem der Kunde das Angebot näher hinterfragte, stellte sich heraus, dass es sich um ein Paket für 20 Frei-MMS pro Monat handelt. Kostensenkend wäre die Buchung des Angebots allerdings nicht, der Kunde verschickt nämlich keine MMS-Mitteilungen. Die Option hat zwar, wie die Kundenbetreuerin erklärte, nur eine dreimonatige Mindestlaufzeit. Ein unbedarfter Kunde, der das Angebot nicht hinterfragt hätte, hätte somit mindestens 15 Euro umsonst bezahlt.

Vorsicht auch bei Vertragsabschluss

Ähnliches kommt allerdings auch bei anderen Netzbetreibern vor. In einem der teltarif.de-Redaktion ebenfalls bekannten Fall hatte es ein Vodafone-Händler beim Vertragsabschluss eines Kunden sehr eilig mit dem Anklicken der Tarifoptionen im Online-Tool. Erst auf Einwand des Kunden wurde die nicht gewünschte Fremdnetz-Option bei einem Minutenpaket wieder gelöscht.

Sicherlich handelt es sich hier um zwei Einzelfälle. Dennoch empfiehlt es sich generell, Aktionen und Optionen genau zu hinterfragen und nicht sofort auf die Angebote, die man telefonisch, per SMS oder auch schriftlich unterbreitet bekommt, einzugehen. Insbesondere sollte man darauf achten, ob - wie im Falle von mobilcom - eine Option möglicherweise sogar gänzlich ungefragt aufgeschaltet wurde, so dass man das Feature stornieren kann, bevor möglicherweise Kosten anfallen.