Modellpolitik

Samsung geht mit schlanker Handy-Reihe in die Offensive

Immer dünner und leichter
Von dpa / Janko Weßlowsky

Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung will seine Position auf dem europäischen Mobilfunkmarkt stärken. Dabei helfen sollen besonders dünne und leichte Handymodelle, wie Deutschlandchef Seung Kak Kang in Schwalbach der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte. "Wir haben diese Geräte in Europa auf den Markt gebracht und sehen erste Signale, dass der Plan aufgeht."

Der weltweit drittgrößte Handy-Hersteller will damit den Abstand zu Nokia und Motorola verringern. Samsung hatte im abgelaufenen Jahr gegenüber der Konkurrenz an Boden verloren, was Experten mit einer verfehlten Modellpolitik begründeten. Rivale Motorola konnte mit dem Verkaufsschlager RAZR punkten, dessen Absatz inzwischen allerdings deutlich zurückgegangen ist. Die Koreaner hätten hingegen mit einigen Geräten den Geschmack vor allem westlicher Kunden nicht getroffen, sagten Experten. Diese Lücke sieht Kang nun geschlossen: "Unser Geschäft zieht an." Für die zweite Jahreshälfte sei mit einem höheren Absatz zu rechnen.

Dazu soll auch eine engere Zusammenarbeit mit den Mobilfunkbetreibern beitragen. "Deren Bedürfnisse können wir nun besser befriedigen", sagte Kang. Als Beispiele nannte er Anwendungen wie Handy-TV und Musik-Downloads auf Mobiltelefone, von denen sich die Konzerne zusätzliche Umsätze versprechen. Kang bekräftigte, dass Samsung zwar künftig stärker im Massenmarkt aktiv sein werde, aber ein "Premium-Anbieter" bleiben werde. Der Einstieg in das Handy-Billigsegment sei nicht geplant. Samsung setzt sich damit von Branchenprimus Nokia ab, der den Verkauf seiner Geräte in Schwellenländern zu Lasten der Rentabilität forciert hat.