Breitband

HSDPA-Test: Vodafone schneidet am besten ab

T-Mobile punktet durch EDGE-Versorgung in der Fläche
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Gut drei Jahre nach dem Start der UMTS-Vermarktung in Deutschland haben auch die Prepaid-Discounter simyo und Blau das mobile Internet als interessante Ergänzung zu ihren Sprach- und SMS-Tarifen entdeckt. Schon seit Februar gibt es bei beiden Unternehmen - wie auch bei ALDI-Talk - einen günstigen Datentarif.

Seit einer Woche bieten simyo und Blau ihren Kunden nun auch U-SIM-Karten an. Damit können die Discounter-Fans die paketvermittelte Datenübertragung neben dem GSM-Netz auch über UMTS nutzen. Lediglich für ALDI-Kunden ist das nichts neues, denn der Lebensmittel-Discounter verkauft seinen Kunden schon seit jeher UMTS-fähige SIM-Karten. T-Mobile, Vodafone und o2 bieten HSDPA

Wir wollten wissen, wie gut das mobile Internet in der Praxis funktioniert und testeten in Berlin sowohl das von den genannten Billig-Anbietern genutzte E-Plus-Netz, als auch die Netze von T-Mobile, Vodafone und o2. Bei T-Mobile, Vodafone und o2 steht in Berlin HSDPA zur Verfügung, T-Mobile hat in der Bundeshauptstadt inzwischen auch erste Basisstationen mit EDGE ausgestattet.

Für den Test verwendeten wir eine GPRS-, EDGE-, UMTS- und HSDPA-taugliche Laptop-Modemkarte im PCMCIA-Format, die wir in einem Notebook und ohne zusätzliche Antenne betrieben haben. Am Teststandort waren alle vier Netze sowohl im GSM-, als auch im UMTS-Bereich in guter Qualität zu empfangen.

Zunächst verglichen wir die Performance der vier Netzbetreiber im UMTS-Modus. Dabei sollte man natürlich bedenken, dass solche Tests nur eine Momentaufnahme wiedergegeben. An anderen Orten und zu anderen Tageszeiten können die Ergebnisse völlig anders sein. Dennoch zeigt sich ein Trend, an dem man sich bei der Auswahl seines Anbieters für die mobile Datenübertragung orientieren kann. Unser Interesse galt der Geschwindigkeit, die bei Downloads zu erreichen ist, dem Feeling beim Surfen, aber auch der Möglichkeit, Audio- und Videostreams zu nutzen.

E-Plus-Performance enttäuschte im Test

Den ersten Test führten wir im E-Plus-Netz durch, das allerdings bislang nur "reines" UMTS ohne HSDPA-Erweiterung bietet. Zum einen bietet E-Plus als einziger Netzbetreiber eine echte Flatrate für das mobile Internet an. Außerdem funken simyo, Blau und ALDI-Talk im Netz des Düsseldorfer Betreibers. Beim Surfen kam zwar alles andere als DSL-Feeling auf, aber schneller als ISDN war der Seitenaufbau dann doch.

Gewöhnungsbedürftig für breitbandverwöhnte Anwender ist die mit durchschnittlich 275 Millisekunden doch recht lange Ansprechzeit, die wir durch Messen der Paketlaufzeiten beim Zugrif auf die teltarif-Homepage festgestellt haben. Selbst der Bestwert im teltarif-Test, 187 Millisekunden, bleibt sehr deutlich hinter den von DSL-Anschlüssen bekannten Ping-Zeiten von weit unter 100 Millisekunden zurück. In einigen Fällen kam es auch zu Datenpaket-Verlusten und die maximale gemessene Ping-Zeit war sogar 625 Millisekunden. Das ist weit von dem entfernt, was man sich von einem Breitband-Internet-Anschluss erwartet.

Die gemessenen Download-Raten blieben deutlich hinter den bei UMTS ohne HSDPA-Erweiterung möglichen 384 kBit/s zurück. In unserem Test kamen wir auf Werte zwischen 192 und 254 kBit/s. Radiostreams mit 96 kBit/s und sogar ein Videostream mit 128 kBit/s konnten problemlos empfangen werden, während ein Videostream mit 384 kBit/s nur mit starken Aussetzern zu sehen war.