Breitband

HSDPA-Test: Vodafone schneidet am besten ab

T-Mobile punktet durch EDGE-Versorgung in der Fläche
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Den zweiten Test unternahmen wir im o2-Netz, das in Berlin die Besonderheit aufweist, dass hier schon HSDPA verfügbar ist. Das ist bei dem Münchener Netzbetreiber bislang erst in wenigen Städten der Fall, während die beiden D-Netze den UMTS-Turbo schon weitgehend flächendeckend in ihren 3G-Netzen anbieten.

Die HSDPA-Verfügbarkeit zeigte sich beim Surfen sofort. Ganz an DSL erinnerte das Surfverhalten noch nicht, doch schon die mittlere im Test gemessene Ping-Zeit von 144 Millisekunden zeigt, dass das o2-Netz dank HSDPA deutlich schneller als das Netz des Düsseldorfer Mitbewerbers ist. Bei Downloads erreichten wir 512 bis 568 kBit/s. Das ist zwar deutlich schneller als E-Plus, aber dennoch deutlich weniger als die nach Netzbetreiber-Angaben maximal verfügbaren 1,8 MBit/s. Die Radio- und Videostreams mit bis zu 128 kBit/s konnten wir auch im o2-Netz problemlos nutzen. Bei 384 kBit/s gab es ebenfalls Aussetzer, wenn auch nicht so stark wie bei E-Plus.

Ähnliche Ergebnisse wie bei o2 hatten wir auch im T-Mobile-Netz. Die Download-Raten waren mit 480 bis 680 kBit/s teilweise besser und teilweise schlechter als bei den Münchnern. Die mittlere Ping-Zeit lag im Test bei 172 Millisekunden. Das ist schlechter als bei o2. Außerdem gingen bei den Tests immer wieder Datenpakete verloren. Angesichts dieser Ergebnisse erstaunte das im Vergleich zu den beiden E-Netzen gute Resultat beim Stream-Empfang. Der von uns getestete Videostream mit 384 kBit/s war zwar nicht völlig einwandfrei, aber mit deutlich weniger Aussetzern als bei den E-Netzen zu empfangen.

Vodafone-HSDPA erinnert an DSL

Im Vodafone-Netz realisiert der Victorvox-Reseller RadiCens eine HSDPA-Flatrate, die unter dem Namen MoobiCent als mobileDSL-Flat verkauft wird. Tatsächlich erinnerte das Surfen im 3G-Netz von Vodafone am ehesten an einen DSL-Anschluss. Die Download-Raten lagen bei 1,464 bis 1,488 MBit/s. Die mittlere Ansprechzeit lag bei 122 Millisekunden. Im Gegensatz zu allen drei Mitbewerbern kam es zu keinen Paketverlusten. Videostreams mit 384 kBit/s waren einwandfrei zu empfangen.

Der HSDPA/UMTS-Test in Zahlen

UMTS / HSDPA T-Mobile Vodafone E-Plus o2
Speedtest 480 - 680 kBit/s 1464 - 1488 kBit/s 192 - 254,4 kBit/s 512 - 568 kBit/s
Ping (Mittelwert) 172 ms 122 ms 275 ms 144 ms
Radiostream 96k stabil stabil stabil stabil
Videostream 384k geringfügige Aussetzer stabil starke Aussetzer Aussetzer
Videostream 128k stabil stabil stabil stabil

E-Plus bei GPRS mit bis zu 44 kBit/s

Im zweiten Testlauf untersuchten wir auch die Performance der vier Netze über GPRS bzw. EDGE im GSM-Netz. Dabei zeigte sich ein völlig anderes Bild als in den UMTS-Netzen. Als erstes untersuchten wir erneut das E-Plus-Netz. Während die Download-Raten über UMTS weit hinter den Erwartungen zurückblieben, kamen wir bei GPRS auf bis zu 44 kBit/s. Erstaunlich war auch, dass Radiostreams mit 32 kBit/s störungsfrei empfangen werden konnten. Breitbandige Radiostreams und Videoübertragungen können im GSM-Netz nicht genutzt werden, da hierfür die zur Verfügung stehende Bandbreite nicht ausreicht. Die Ping-Zeiten lagen bei unserem Test im Schnitt bei 734 Millisekunden. Dieser Wert ist etwas hoch, so dass kein echtes Surf-Vergnügen aufkommt.

Ähnliche Werte erreichten wir im o2-Netz. Downloads waren zwar nur mit 39,2 bis 41,6 kBit/s möglich, dafür sah das Netz der Münchener bei der Latenzzeit mit im Mittel 687 Millisekunden etwas besser aus. Der Stream mit 32 kBit/s konnte auch im o2-Netz ohne Probleme empfangen werden.