Breitband

HSDPA-Test: Vodafone schneidet am besten ab

T-Mobile punktet durch EDGE-Versorgung in der Fläche
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Bei einem weiteren mobilen Test nutzten wir einen mit Mobilfunk-Repeater ausgestatteten ICE auf der Fahrt von Berlin nach Frankfurt. Als Equipment diente erneut die PCMCIA-Modemkarte im Notebook. Da die Handy-Repeater nicht für UMTS ausgelegt sind, verzichteten wir auf die 3G-Nutzung und buchten uns fest in die GSM-Netze ein.

Auch im ICE zeigte sich die gegenüber dem stationären Betrieb deutlich schlechtere Performance bei E-Plus. Zwar kann das Netz nahezu auf der gesamten Strecke von der Spree bis an den Main ohne Ausfälle genutzt werden. Der Seitenaufbau beim Surfen ist aber sehr langsam.

T-Mobile punktet vor allem in Westdeutschland durch EDGE. Dadurch ist der Seitenaufbau im Netz der Telekom-Mobilfunktochter vergleichsweise zügig und selbst Downloads klappen bei Tempo 250 mit mehr als 100 kBit/s. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt steht EDGE noch nicht zur Verfügung. Bis auf einen einzigen Tunnel in Osthessen ist T-Mobile auf der getesteten Strecke durchgehend präsent.

Ebenfalls bis auf den einen Tunnel durchgehend verfügbar ist das Vodafone-Netz. Die Datenübertragung ist zwar besser als bei E-Plus, bleibt aber deutlich hinter T-Mobile zurück - kein Wunder, denn EDGE wurde von Vodafone zwar angekündigt. De facto ist dieser Datenstandard aber bislang im Vodafone-Netz kaum verfügbar.

Für o2-Kunden stellt sich das Problem, dass der erst 1998 gestartete Netzbetreiber derzeit noch nicht über Repeater in den ICEs verfügt. Das T-Mobile-Roaming steht wiederum in den Ballungsgebieten nicht zur Verfügung, so dass sich die Datenkarte zwar in ländlichen Gegenden in das Netz des Roamingpartners einbucht. In Stadtnähe bucht sich die Karte dann aber aus, aber erst deutlich später bei o2 ein, da - mangels Repeater - die Signale zu schwach sind.

Fazit

Vodafone stellte bei unserem Test im HSDPA-Modus eine gute Alternative für einen leitungsgebundenen Breitband-Internetanschluss dar, während die Datenraten bei E-Plus enttäuschend waren. Ebenfalls war die Performance im E-Plus-Netz im mobilen Betrieb eher unterdurchschnittlich, während das Netz stationär im GPRS-Modus einen guten Eindruck hinterließ. T-Mobile bietet im GSM-Netz den Vorteil, den GPRS-Standard in vielen Regionen schon mit EDGE aufgerüstet zu haben.

Wer die Möglichkeit hat, vor der Wahl seines Anbieters für mobile Datenübertragungen das vorgesehene Netz zuerst zu testen, sollte dies in jedem Fall tun. Je nach Netzversorgung, Nutzerzahlen und Auslastung kann es selbst innerhalb der gleichen Stadt zu unterschiedlichen Erfahrungswerten kommen.