Expansion

Versatel plant nach Börsengang Zukäufe

Netzbetreiber will auf Telekom-Preissenkungen reagieren
Von dpa /

Der Telefonanbieter Versatel plant nach dem geglückten Börsengang Zukäufe. "Der Markt konsolidiert sich und dabei werden wir mitmachen", sagte Vorstandschef Peer Knauer heute in Düsseldorf der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Im Fokus hat Versatel dabei vor allem Regionalanbieter, die über ein eigenes Breitbandnetz verfügen. Lücken in der eigenen Infrastruktur könnten damit geschlossen werden.

Versatel erreicht mit seinem Netz derzeit rund ein Fünftel der Bundesbürger - will seine Abdeckung aber deutlich erhöhen. "Bis zum Jahresende wollen wir 10,4 Millionen Haushalte adressieren, derzeit sind es acht Millionen", sagte Knauer. Die Stadtnetzbetreiber sieht er durch den verschärften Preiskampf unter Druck. "Die kommunalen Eigentümer müssen daher schon die Frage stellen, ob sie an ihrer Beteiligung festhalten." Zu möglichen Akquisitionszielen machte er keine Angaben. Als ein attraktives Ziel gilt die Kölner NetCologne, um die sich schon seit Jahren Verkaufsgerüchte ranken.

Versatel: "Finanzieller Spielraum hat sich erhöht"

Nach dem im Mai erfolgten Börsengang sieht sich Knauer für die anstehende Konsolidierung gerüstet. "Unser finanzieller Spielraum hat sich erhöht." So könne sich Versatel, wie am Freitag angekündigt, frisches Kapital über die Ausgabe von Anleihen besorgen.

Knauer kündigte an, bei der durch die Deutsche Telekom eingeläuteten Preisrunde mitzuziehen. Versatel werde in den kommenden 14 Tagen reagieren. Die Telekom hatte ihre DSL-Tarife zum Wochenanfang um rund 15 Prozent gesenkt und damit den Druck auf die Konkurrenz erhöht.

Für dieses Jahr peilt Versatel einen Umsatz von 740 bis 760 Millionen Euro und eine operative Marge von 30 Prozent an. Die Zahl ihrer DSL-Kunden will die Gesellschaft um rund 200 000 erhöhen. "Die Wachstumsgeschwindigkeit wird in der zweiten Jahreshälfte zulegen", sagte Knauer.