Reaktion

VDSL: Telekom will gegen BNetzA-Entscheidung klagen

Konzern stellt VDSL-Investitionen in Frage
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom muss wie berichtet nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur ihre Kabelkanäle zwischen Hauptverteilern und den Kabelverzweigern für die Wettbewerber öffnen. Damit soll es den Unternehmen ermöglicht werden, ohne kostenintensive Grabungsarbeiten glasfaserbasierte Infrastrukturen für superschnelle Internetzugänge (VDSL) aufzubauen. Die Telekom baut derzeit selbst in 50 großen deutschen Städten solche Netze auf und kündigte an, notfalls mit einer Klage gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.

Behördenchef Matthias Kurth betonte, dass die Wettbewerber damit keineswegs auf das VDSL-Netz der Telekom zugreifen, sondern lediglich eine bereits vorhandene Infrastruktur der Telekom nutzen könnten. Auf dieser Basis wären sie in der Lage, eigene VDSL-fähige Anschlussnetze aufzubauen. Ohne die Verpflichtung könnte die Telekom ihre Leerrohr-Kapazitäten komplett ausfüllen und somit die Wettbewerber aushebeln. Wo aus technischen Gründen ein Zugang zu den Kabelkanälen nicht möglich sei, müsse die Telekom hilfsweise den Konkurrenten einen Zugang zur "nackten Glasfaser" gewähren.

Telekom-Vorstand Timotheus Höttges kritisierte die Entscheidung der Behörde: "Wir stehen heute bereits in einem scharfen Infrastrukturwettbewerb, der Investitionen in neue Märkte notwendig macht. Diese müssen sich rentieren." Die aktuelle Entscheidung scheine dies deutlich in Frage zu stellen. "Wir werden diese sorgfältig analysieren und überprüfen, inwieweit unsere Investitionspläne in Frage gestellt werden." Ein Sprecher ergänzte auf Anfrage, dies schließe auch eine mögliche Klage ein.

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