Quartalsberichte

RIM gewinnt, Palm verliert

Smartphone-Hersteller legen Quartalsberichte vor
Von Christian Horn mit Material von dpa

Der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) hat in den vergangenen drei Monaten glänzend verdient, während der amerikanische Handy-Anbieter Palm einen deutlichen Gewinnrückgang verbuchte. Die beiden Smartphone-Anbieter gaben ihre Geschäftsergebnisse am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt. Sie sehen sich ebenso wie Nokia, Motorola und Smartphone-Anbieter aus Fernost der neuen Konkurrenz des Mulitmedia-Handys iPhone von Apple gegenüber. Dieses wird heute Abend Ortszeit in den USA verkauft.

RIM steigerte den Gewinn im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 73,2 Prozent auf 223,2 Millionen US-Dollar (165,8 Millionen Euro). Der Quartalsumsatz erhöhte sich auf 1,1 Milliarden Dollar (817 Millionen Euro) gegenüber 613,9 Millionen Dollar (456,1 Millionen Euro) im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Die Zahl der Blackberry-Abonnenten stieg in der Berichtszeit auf mehr als neun Millionen. RIM wird im Sommer bereits sein 20-millionstes Blackberry-Handy ausliefern. RIM erwartet für das zweite Quartal einen Umsatz von 1,3 bis 1,365 Milliarden Dollar (965 Millionen bis 1,01 Milliarden Euro). Die RIM-Aktien legten am Donnerstag nachbörslich an der amerikanischen NASDAQ-Börse kräftig um 17,15 Prozent auf 193,99 Dollar (144,12 Euro) zu.

Gewinneinbruch bei Palm

Palm hat hingegen im Schlussquartal und im gesamten vergangenen Geschäftsjahr einen starken Gewinneinbruch erlebt. Die Gesellschaft verbuchte zwar im Schlussquartal einen Rekordabsatz von 750 000 Treo-Smartphones oder 43 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Quartalsumsatz stagnierte jedoch mit 401,3 Millionen US-Dollar (298,1 Millionen Euro) verglichen mit 403,1 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Der Gewinn sackte um 43,4 Prozent auf 15,4 Millionen Dollar (11,4 Millionen Euro) ab.

Der Jahresumsatz fiel um ein Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar. Der Jahresgewinn brach auf 56,4 Millionen Dollar gegenüber 336,2 Millionen Dollar (249,7 Millionen Euro) im Vorjahr ein. Das Vorjahresergebnis hatte jedoch von Sonderfaktoren in Höhe von 219,5 Millionen Dollar (163 Millionen Euro) profitiert. Während sich der Smartphone-Absatz bei Palm im abgelaufenen Geschäftsjahr um 34 Prozent auf 2,7 Millionen Stück erhöhte, stieg der Umsatz in diesem Geschäftsbereich nur um 15 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar (928 Millionen Euro).

Palm mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, erwartet für das laufende Quartal nur einen Umsatz von 355 bis 365 Millionen Dollar (263,7 bis 271,1 Millionen Euro). Das Unternehmen wird an der Gewinnschwelle operieren. Es schätzte, dass es einen Verlust von einem Cent je Aktie bis zu einem Gewinn von einem Cent je Aktie geben könnte. Die Palm-Aktien fielen nachbörslich um 2,66 Prozent auf 16,12 Dollar (11,97 Euro). Palm hatte sich kürzlich die Investmentfirma Elevation Partners als 25-prozentigen Minderheitsaktionär ins Boot geholt.