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Sony Ericsson verkauft mehr Handys

Motorola senkt Erwartungen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Sony Ericsson hat im zweiten Quartal den Handy-Absatz und das Ergebnis erneut deutlich gesteigert. Der Umsatz sei verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 3,11 Milliarden Euro gewachsen, teilte das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Ericsson heute in London mit. Der Absatz kletterte im zweiten Quartal um 59 Prozent auf 24,9 Millionen Geräte, womit die Gesellschaft an die Entwicklung des Vorjahres anknüpfen konnte. Sony Ericsson ist nach Nokia, Motorola und Samsung der viertgrößte Handyhersteller der Welt.

Der Überschuss wuchs von 143 Millionen auf 220 Millionen Euro und der operative Gewinn von 203 Millionen auf 315 Millionen Euro. Damit sei die eigene Erwartung erfüllt worden, sagte Vorstandschef Miles Flint. Der Markt werde in diesem Jahr weiter vom intensiven Wettbewerb geprägt sein. Mit neuen Produkten wolle Sony Ericsson allerdings schneller als der Markt wachsen, sagte er.

Für dieses Jahr rechnet Flint mit einem branchenweiten Absatz von über 1,1 Milliarden Mobiltelefonen. Angetrieben wird das Wachstum vor allem von der Nachfrage in Schwellenländern wie Indien, China und Brasilien, wo vor allem günstigere Geräte gekauft werden. Mit neuen Geräten hat Sony Ericsson auf diesen Trend reagiert, was sich im niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreis pro Handy (ASP) niederschlägt. Dieser fiel von 145 Euro im Vorjahr auf 125 Euro im zweiten Quartal. Diese Entwicklung sei erwartet worden, sagte ein Experte einer Marktforschungsgesellschaft.

Handy-Sparte belastet Motorola

Der amerikanische Telekomausrüster und Handyproduzent Motorola hat seine Erwartung für das zweite Quartal gesenkt. Auf Grund der Belastungen durch den geplanten Stellenabbau werde nun aus dem fortgeführten Geschäft mit einem Verlust pro Aktie in Höhe von zwei bis vier US-Cent gerechnet, teilte der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller in Schaumburg mit. Das Ergebnis werde durch die Umstrukturierungen mit drei bis vier Cent belastet.

Beim Umsatz rechnet Motorola nun mit 8,6 bis 8,7 Milliarden Dollar statt der bislang angekündigten 9,4 Milliarden Dollar. Verantwortlich für die Schwäche ist vor allem die Handy-Sparte, die mit der von Experten als veraltet eingestuften Modellpalette zu kämpfen hat. Mit einer neuen Version des Verkaufschlagers RAZR will der US-Konzern auf die Erfolgsspur zurückfinden. Für das Gesamtjahr werde aber nicht mehr damit gerechnet, dass die Handy-Sparte profitabel werde, hieß es. Im zweiten Quartal habe der Absatz von Mobiltelefonen bei 35 bis 36 Millionen gelegen.