Ankündigung

freenet-Chef lehnt Verkauf von Festnetzsparte weiter ab

Spoerr stellt auf Hauptversammlung deutlichen Ergebnissprung in Aussicht
Von dpa / ddp / Björn Brodersen

freenet-Chef Eckhard Spoerr hat einer Aufspaltung des Telefonanbieters erneut eine Absage erteilt. Die freenet AG habe neben der Deutschen Telekom und Vodafone Group/Arcor als einziger Anbieter am Markt gleichermaßen Erfahrung und Kompetenz in allen drei Bereichen Mobilfunk, Internet und Festnetz, sagte er heute auf der Hauptversammlung in Hamburg. freenet werde sich als führender alternativer Anbieter in diesem Konvergenzfeld positionieren, sagte Spoerr. Vor allem im Bereich des mobilen Internets werde in den kommenden Jahren das größte Wachstum erwartet. Dort sei freenet "bestens gerüstet".

Einige Aktionäre, darunter die Drillisch AG als zweitgrößter Anteilseigner, haben sich für einen Verkauf des Festnetzgeschäfts ausgesprochen. Die erst im März erfolgte Fusion von mobilcom und freenet.de zur neuen freenet AG würde damit wieder umgekehrt. Der Maintaler Mobilfunkdienstleister Drillisch hatte wie berichtet vor kurzem seine Beteiligung an freenet auf rund 10,1 Prozent erhöht.

Während Spoerr eine Aufspaltung ablehnte, zeigte er sich offen für einen Komplettverkauf. "Ein Zusammengehen mit einem Wettbewerber könnte sinnvoll sein", sagte er. Mit der Suche nach einem möglichen Partner wurde die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt.

Ergebnissteigerung durch geänderte Rechnungslegung

Spoerr stellte für das laufende Geschäftsjahr weiterhin einen deutlichen Ergebnissprung in Aussicht: Die Planungen für 2007 sehen einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 250 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 160 Millionen Euro vor. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft ein EBITDA von 147 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 117 Millionen Euro ausgewiesen. Zu der Steigerung trägt eine Umstellung der Rechnungslegung bei.