Modell

Gespräche zu Motorola-Werk: Carstensen stellt Modell vor

Möglichst viele Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Von dpa /

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat der Konzernspitze von Motorola in den USA ein Modell zur Zukunft des Werks in Flensburg präsentiert. Er habe eine Möglichkeit vorgestellt, bei der keine Drittfirmen eingeschaltet werden müssten und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten blieben, sagte ein Regierungssprecher heute nach Carstensens Rückkehr aus Illinois. Der Ministerpräsident war gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) am Freitag nach Amerika geflogen. Über den Inhalt der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden.

Zuletzt hatte es Spekulationen über den Verkauf des 1998 gegründeten Werks gegeben. "Wir werden dafür kämpfen, dass Flensburg als wichtiger Motorola-Standort erhalten bleibt", sagte Austermann am Freitag vor dem Hintergrund der noch bestehenden 700 Arbeitsplätze im Bereich der Logistik sowie weiterer 200 Arbeitsplätze im Bereich der Verwaltung. Nach Einschätzung der Staatskanzlei wird bei Motorola in Flensburg Anfang der Woche Klarheit über die Pläne der Konzernspitze bestehen. Erst im April hatte der Handy-Hersteller beschlossen, seine noch in Flensburg bestehende Fertigung nach Asien zu verlagern. Von dieser Entscheidung waren rund 230 Mitarbeiter betroffen.

Das Flensburger Motorola-Werk, nach Unternehmensangaben bisher die größte deutsche Niederlassung, war vor knapp zehn Jahren als modernstes Handy-Werk Europas in Betrieb genommen worden. Der Konzern hatte damals staatliche Fördermittel in Millionenhöhe erhalten. In den besten Zeiten hatte das Werk mehr als 3 000 Beschäftigte. Bereits im Herbst 2003 waren von damals 1 800 Mitarbeitern 600 entlassen worden, weil die Produktion weitgehend nach China verlagert wurde.