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Wieder ein Rootkit aus dem Hause Sony

USB-Stick MicroVault USM-F installiert versteckte Verzeichnisse
Von Christian Horn

Ende des Jahres 2005 machte der Musikkonzern Sony BMG Negativ-Schlagzeilen, nachdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen auf bestimmten Musik-CDs Rootkits eingesetzt hatte. Der Einsatz der Rootkits sollte der Einhaltung von Kopierschutz-Richtlinien dienen, ungeschickter Weise jedoch öffneten die Sony-Rootkits auf den betroffenen Rechnern Hintertüren und machten diese so zu Angriffzielen für andere Internet-Schädlinge. Sony gab daraufhin klein bei und stellte die Produktion von Musik-CDs mit dem umstrittenen Rootkit-Kopierschutz wieder ein.

Jedoch hat Sony sich offenbar noch nicht ganz von der Idee des Rootkit-Einsatzes verabschiedet. Das finnische Sicherheits-Unternehmen F-Secure hat entdeckt, dass die Software des Sony-USB-Sticks MicroVault USM-F mit Fingerabdruck-Sicherung Treiber in Rootkit-Manier in versteckten Verzeichnissen ablegt. F-Secure zufolge können sich solche Verzeichnisse je nach eingesetzer Lösung auch vor Antiviren-Scannern verstecken und bieten somit auch Malware einen Schlupfwinkel. Wie F-Secure feststellte, arbeitet nicht nur die Installations-Software auf der CD des USB-Sticks mit Rootkit-Technik, auch die im Internet von Sony angebotene Software setzt die Technik ein.

Nach Einschätzung von F-Secure werden die versteckten Verzeichnisse benutzt, um Manipulationen an der Fingerabdrucks-Authentifizierung zu vermeiden. F-Secure ist jedoch der Ansicht, dass der Einsatz von Rootkit-Techniken nicht der richtige Weg ist, um dieses Ziel zu erreichen. Medienberichten zufolge wird der USB-Stick MicroVault USM-F nicht mehr aktiv vermarktet und es sollen nur noch Restbestände vorhanden sein. Zwar sei bislang noch kein Schädling bekannt, der Sonys Rootkit-Versteck ausnutzt, im Zweifelsfalle sollte die Software jedoch deinstalliert werden.

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