Anti-Viren-Software

Anti-Viren-Software: Schutz wird schwächer

Deutliche Schwächen beim Aufspüren von Schädlingen mit heuristischen Methoden
Von dpa / Anja Zimmermann

Anti-Viren-Software verliert zunehmend die Fähigkeit, einen PC zuverlässig zu schützen. Das berichtet die Computerzeitschrift "c't" in der Januar-Ausgabe. Das Magazin hat 17 aktuelle Programme getestet. Dabei musste die Software mehr als eine Million verschiedene Schädlinge wie Trojaner, Viren, Würmer oder Bots erkennen. Zwei Produkte konnten dabei mehr als 99 Prozent der Schädlinge identifizieren. Vier weitere Virenscanner brachten es auf mindestens 95 Prozent und erhielten dafür ebenfalls die Note "sehr gut". Zu den besseren Programmen gehört laut der c't das Anti-Viren-Programm von F-Secure, obwohl dies sehr langsam sei. Ziemlich schlecht abgeschnitten hat hingegen die Software von ca Anti-Virus [Link entfernt] .

Deutliche Schwächen zeigten viele der getesteten Programme laut der c't jedoch beim Aufspüren bis dahin unbekannter Schädlinge: Dazu werden sogenannte heuristische Methoden angewendet. Dabei wird zum Beispiel nach bestimmten Mustern im Programmcode gesucht. In der Heuristik schnitten fast alle Programme schlechter ab als beim Test im vergangenen Jahr.

Ergänzend zur Heuristik arbeiten einige Programme mit dem sogenannten "Behavioural Blocking". Das Anti-Viren-Programm soll schadhafte Software an ihrem Verhalten erkennen. Auch hier hat der Test der Zeitschrift zufolge "eher enttäuschende Ergebnisse" geliefert. Bemängelt haben die Experten außerdem die Ausstattung der Programme mit Werkzeugen gegen die sogenannten Rootkits, mit denen Schädlinge getarnt werden. Bei einem Verdacht auf einen Rootkit-Befall sei eine Rettungs-CD sinnvoll, die der Anti-Viren-Software aber nur selten beiliegt.

Verstärkt wird die Virengefahr durch die Vorgehensweise der Angreifer: "Schadprogramme werden gezielter versendet", heißt es vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI). So werden neue Viren und Trojaner später erkannt, und es dauert länger, bis die Hersteller von Anti-Viren-Software entsprechende Signaturen anbieten können. Dennoch sollten Verbraucher der Behörde zufolge weiter entsprechende Programme nutzen und diese regelmäßig aktualisieren.

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