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Eingabehilfen für Smartphones: Externe Tastaturen

Klapp-Klavier oder Laser-Tasten?
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das Handy ist zu unserem ständigen Begleiter geworden. Wir telefonieren im Zug, im Auto, im Wald auf dem Hochsitz - überall dort, wo es eine Netzverbindung gibt. Das Prinzip ist simpel, Nummer wählen und drauflos reden. Ein größeres Hindernis kann es bereiten, wenn es darum geht, Texte einzugeben. Was auf einem Handy - trotz Eingabehilfe - zur Quälerei werden kann, weil die Tasten zu klein sind, ist bei einem PDA oder Smartphone mit Stifteingabe bereits einfacher konzipiert. Doch auch hier scheitert manch Nutzer kläglich. Zusätzliche Tastaturen, die sich mit Handhelds oder Smartphones verbinden lassen, können da Abhilfe schaffen.

Das Angebot der Minitastaturen ist recht übersichtlich. Es gibt kleine, die etwa 80 Gramm auf die Waage bringen. "Da kann man gerade einmal mit zwei Fingern tippen", erklärt Markus Eckstein, Redakteur der Zeitschrift Connect in Stuttgart. Und dann gibt es größere Tastaturen, meist zusammenklappbar und dann so groß wie eine Geldbörse, die mehr Komfort bieten: Auf ihnen kann das Zehn-Finger-System zum Zug kommen, mit ihnen kann der Nutzer durch das Menü des Handys oder PDA navigieren. Die Koppelung an ein Handy oder PDA funktioniert entweder über das HID-Profil oder über eine Bluetooth-Verbindung. "Im ersten Fall ist alles eine Frage der Software", sagt Eckstein. Bevor der Verbraucher eine Minitastatur kauft, sollte er sich erkundigen, ob der Tastaturhersteller einen passenden Treiber anbietet.

Zum komfortablen Arbeiten bedarf es einer flachen Unterlage. Sonst laufen viele Tastaturen Gefahr, hin und her zu rutschen. Eine andere Alternative ist die Lasertastatur. Sie wird auf eine glatte Oberfläche projiziert, der Nutzer tippt auf die abgebildeten Tasten auf der Tischplatte, dadurch werden seine Aktionen per Sensor wahrgenommen und registriert. Der Sensor gibt den Tastendruck an den PDA oder das Smartphone weiter.

Noch kein Laptop-Ersatz für Vieltipper

Einen Haken haben diese Tastaturen allerdings: Wer es gewohnt ist, mit zehn Fingern zu tippen, muss sich umstellen, denn er darf die Finger nicht locker auf die Tasten legen. Diese haben keinen Druckpunkt. Sie lösen aus, sobald sich ein Finger auf wenige Millimeter nähert. Die untätigen Finger müssen also immer in gebührendem Abstand in der Luft gehalten werden. "Ich als Endverbraucher fände eine Lasertastatur nicht so komfortabel", erklärt Michaela Borsje vom Handy-Hersteller Nokia in Düsseldorf. Ein weiterer Nachteil ist, dass je nach Tischunterlage die projizierte Tastatur verzerrt dargestellt werden kann. Direkt in der Sonne lässt sich oft nicht arbeiten, die Tasten sind nicht zu erkennen.

Die Preise für externe Tastaturen bezeichnet Eckstein als "saftig". Zwischen 70 und 130 Euro kosten sie. Der Preis werde bereits dadurch relativiert, dass das Gerät in der Lage sei, die Steuerung der Handyoberfläche zu übernehmen, erklärt Borsje. Zweckmäßig sind solche Geräte für denjenigen, der viel unterwegs ist und sein Laptop zuhause lassen will. Das spart Gewicht und Platz. "Wer vier Stunden im Zug sitzt und in dieser Zeit nur ein paar Mal eine kürzere Nachricht schreiben und verschicken will, für den macht so ein Gerät Sinn", sagt Eckstein. Für lange Texte oder die Verwendung von Tabellenkalkulationen eignet sich die Minitastatur nicht.

Der Trend zur mobilen E-Mail, da ist sich Michaela Borsje von Nokia sicher, geht weiter. Dennoch ist und wird die Funktastatur ein Nischenprodukt bleiben. Aber in diesem Bereich sei sie stark vertreten. "Gerade bei Geschäftskunden sehen wir ein konstant großes Interesse an diesem Produkt", sagt Borsje.

Wer unterwegs sein und schnell eine Nachricht lesen oder schreiben will, für denjenigen macht die Anschaffung eines externen Helfers Sinn. Wer hingegen viel schreiben muss und dabei Komfort schätzt, der sollte das Laptop weiterhin im Handgepäck behalten.