Zurückgerudert

Arcor hebt Sperre von Sex-Seiten wieder auf

Grund sei, dass hinter den gesperrten IPs auch andere Dienste lagen
Von Thorsten Neuhetzki

In der Online-Welt hat die Sperre von Pornoseiten durch den Internet-Anbieter Arcor hohe Wellen geschlagen. Die Nutzer sprachen von Zensur und einem Eingriff in die Freiheit des Internets. Arcor argumentierte, man habe die betreffenden Seiten gesperrt, weil dem Anbieter eine Einstweilige Verfügung vorlag und die Dienste darüber hinaus nicht den deutschen Gesetzen entsprechen. Nun aber können Arcor- und Vodafone-Kunden die einst gesperrten Seiten wieder ansurfen.

"Hinter den gesperrten IP-Adressen befinden sich auch andere Inhalte. Deswegen mussten wir die Sperre rückgängig machen", so Michael Peter, Sprecher der Eschborner Telefongesellschaft auf Nachfrage von teltarif. Durch die Sperre seien diese Seiten dann nicht mehr erreichbar gewesen. Zudem haben auch die Anbieter der betroffenen Porno-Seiten reagiert und sind auf andere IPs gewechselt, so dass die Sperre zu einem Katz-und-Maus-Spiel geworden wäre.

Nach Darstellung des Sprechers war die Reaktion der Arcor-Kunden nicht so negativ, wie dieses in diversen Online-Foren den Eindruck machte. Es habe lediglich einige Nachfragen gegeben. Auf der anderen Seite ist auf einschlägigen Seiten sogar davon die Rede, dass Arcor und Vodafone aufgrund der Sperren sogar außerordentliche Kündigungen akzeptiert hätten. Ob diese Darstellung den Tatsachen entspricht, lässt sich jedoch nicht verifizieren.

Abzuwarten bleibt, ob die Porno-Seiten nun dauerhaft erreichbar bleiben. Zu vermuten ist, dass Arcor nun andere Wege sucht, die Seiten zu blocken. Bei der nun abgeschalteten Sperre war es durch die Verwendung eines Proxys ohne weiteres möglich, die Seiten aufzurufen.