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ComBOTS stoppt Software-Weiterentwicklung

Marktakzeptanz der Kommunikationssoftware sei zu schwach
Von dpa /

Die Karlsruher Internetfirma ComBOTS hat die Weiterentwicklung ihres einst als Revolution der digitalen Kommunikation angekündigten einzigen Produkts eingestellt. Zugleich sei eine Neuausrichtung der Gesellschaft beschlossen worden, teilte ComBOTS heute mit. Als Grund für diese Notbremse nannte das Unternehmen die schwache Marktakzeptanz des kostenlosen Dienstes für die persönliche und internetbasierte Kommunikation, der seit Mitte März in der 1.0-Version angeboten wird. ComBOTS ist aus dem Internet-Dienstleister web.de entstanden.

Nach abgeschlossener Restrukturierung des Unternehmens strebe man für 2008 ein positives Jahresergebnis von ein bis zwei Millionen Euro an. Genaue Angaben zur Neuausrichtung wurden aber nicht gemacht. Man wolle die Entwicklung und den Betrieb von Onlinediensten weiter betreiben und einen Schwerpunkt im Bereich der digitalen Kommunikation setzen. Im Rahmen des Umbaus rechnet ComBOTS mit einmaligen Abschreibungen in Höhe von 7,5 Millionen Euro sowie 2,4 Millionen Euro an Kosten.

Zwischen April und Ende Juni hatte sich das Minus in der Gewinn- und Verlustrechnung bei ComBOTS auf 3,3 Millionen Euro nach 9,3 Millionen Euro im Vorjahr summiert. Der Verlust vor Zinsen und Steuern war im zweiten Quartal von 12,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 8,2 Millionen Euro gesunken und damit genauso hoch wie im ersten Quartal. Durch den Verkauf des Internetprotals web.de an United Internet verfügt ComBOTS nach eigenen Angaben über liquide Mittel von mehr als 460 Millionen Euro.