Zeitungsbericht

Drillisch und United Internet ändern Pläne bei freenet

Finanzkraft der beiden Telekommunikationsunternehmen reicht nicht aus
Von ddp / dpa / Björn Brodersen

Die Telekommunikationsunternehmen Drillisch und United Internet haben offenbar ihre Pläne zum Erwerb des Wettbewerbers freenet aufgegeben. Das geplante Übernahmeangebot sei vom Tisch, schreibt heute die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Die Finanzkraft der beiden Unternehmen reiche für den Kauf nicht aus, zitiert das Blatt Bankenkreise.

Die beiden börsennotierten Gesellschaften, die über ihre gemeinsame Tochter MSP knapp 30 Prozent der freenet-Anteile hielten, suchten nun eine zweite Chance, einzelne Geschäftsfelder von freenet zu erwerben. Statt einer Komplettübernahme suchen laut FTD Drillisch und United Internet nun einen Weg, einzelne Geschäftsfelder von freenet zu erwerben. Ein Plan sehe vor, dass freenet das Mobilfunkgeschäft ausgliedere und dieses an Drillisch verkaufe, während United Internet im zweiten Schritt das verbleibende DSL-Geschäft von freenet übernehme. Die beiden Unternehmen agieren nach FTD-Informationen zwar noch abgestimmt, nun aber wieder unter eigenem Namen. "Ein Gebot von MSP für die gesamte freenet wird es nicht mehr geben", zitiert die Zeitung einen Firmeninsider. Das Joint Venture MSP mit seiner Sperrminorität diene nur noch dazu, Einfluss auf den freenet-Verkauf zu nehmen und unliebsame Wettbewerber abzuschrecken.

Die ebenfalls börsennotierte freenet AG firmiert seit der Fusion mit der einstigen Konzernmutter mobilcom im März 2007 als Universalanbieter für Internet, Festnetz und Mobilfunk. Ende Juni hatte freenet 1,22 Millionen DSL- und 5,24 Millionen Mobilfunk-Kunden unter Vertrag. Der freenet-Aktienkurs war vorbörslich aufgrund des Zeitungsberichtes eingebrochen. Zum Handelsstart notierte die TecDAX-Aktie rund acht Prozent leichter bei 18,27 Euro.