Bericht

Capital: congstar bleibt unter eigenen Erwartungen

Telekom-Billigmarke will angeblich Prepaid-Tarife herausbringen
Von Björn Brodersen

Die im Juli gestartete Discountmarke der Deutschen Telekom für Mobilfunk und DSL, congstar, kommt nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Capital (Ausgabe 22/2007) beim Verbraucher weniger gut an als vom Unternehmen erwartet. Laut dem Wirtschaftsmagazin verzeichnet congstar bislang im Schnitt lediglich rund 800 Anmeldungen pro Tag und bleibt damit unter den Erwartungen des Telekom-Vorstands, der in seiner Planung für die Kölner Tochtergesellschaft mindestens 1 000 Verträge am Tag vorgesehen hatte.

Zurzeit diskutiert das Management dem Bericht zufolge, wie das DSL-Geschäft stärker in Schwung gebracht werden kann. Laut Capital erwägt congstar deshalb, den Preis für DSL-Modems zu reduzieren, da ein niedrigeres Tarifangebot momentan nicht Betracht kommt. congstar bietet DSL-Anschlüsse mit Surf-Flatrates im Paket für monatliche Grundpreise zwischen 14,99 Euro und 19,98 Euro an. Hinzu kommen allerdings einmalig 49,99 Euro für die Anschluss-Bereitstellung, ein DSL-Modem bietet congstar für ebenfalls 49,99 Euro an. Bei anderen Internetanbietern zahlen die Kunden inzwischen deutlich geringere oder gar keine Bereitstellungs- bzw. Modemkosten mehr.

Im Mobilfunkbereich bietet congstar wie berichtet und zum Start angekündigt Handys zu den Verträgen mit einmonatiger Mindestvertragslaufzeit an. Außerdem will das Unternehmen die Werbung massiv verstärken und künftig auch Prepaid-Karten für Handys anbieten.

congstar spricht von "reinen Spekulationen"

Ein Pressesprecher der Deutschen Telekom bezeichnete gegenüber teltarif.de die Angaben von Capital als "Spekulationen". Er wollte auch nicht bestätigen, dass Internetkunden schon bald mit sinkenden Einstiegsentgelten bei congstar rechnen können. congstar-Chef Alexander Lautz hatte anlässlich des congstar-Starts im Juli dieses Jahres noch erklärt, der Preis sei nicht mehr das entscheidende Kriterium bei der Tarifwahl, die Kunden suchten vielmehr preiswerte und flexible Angebote ohne lange Mindestvertragslaufzeiten.

Bis zum Jahr 2010 will congstar einen Umsatz von einer Milliarde Euro erzielen. Wann das Unternehmen allerdings schwarze Zahlen schreiben soll und welche Kundenzahl angestrebt wird, ließ Lautz bei der Präsentation der congstar-Tarife offen. Die genauen Kundenzahlen von congstar wird Telekom-Chef René Obermann auf der Jahrespressekonferenz bekannt geben, die voraussichtlich am 28. Februar 2008 stattfinden wird.