final

Endgültiges Aus für ComBOTS-Software

Unternehmen mit weiteren Verlusten
Von dpa / Ralf Trautmann

Nachdem die Internetfirma Combots bereits Ende Juli, ein Jahr nach Einführung ihres PC- und Handytools mit Messaging-, VoIP- und Dateiaustausch-Funktionen, keinen Euro Umsatz und millionenschwere Verluste vermeldet hatte, ist das Unternehmen im dritten Quartal dieses Jahres weiter in die Minuszone gerutscht. Nach eigenen Angaben erwirtschaftete das Karlsruher Unternehmen ein Minus von 18,6 Millionen Euro. Mit einem für das vierte Quartal erwarteten Verlust von fünf Millionen Euro summieren sich die Verluste 2007 insgesamt damit auf rund 40 Millionen Euro.

Außerdem werde die Kommunikations-Software ComBOTS nicht nur nicht mehr weiter entwickelt, sondern das Produkt künftig überhaupt nicht mehr angeboten. Im September hatte Combots nach dem Verlust von dutzenden Millionen Euro das Scheitern dieser einst als revolutionär angepriesenen Kommunikations-Software eingestehen müssen. Als Grund war eine "unbefriedigender Marktakzeptanz" angegeben worden. Die Internetfirma hatte für seinen Internet-Dienst, der mit einfacher Bedienung Sprachtelefonie, den Austausch von Textnachrichten, Bildern und anderer Dateien erlauben sollte, kaum Kunden finden können.

Die Restrukturierung und Neuausrichtung des Unternehmens solle Ende des Jahres abgeschlossen sein. Künftig wolle man mit einem kleinen Team neue Online-Dienste auswerten und gegebenenfalls weiter entwickeln. Zu einem eventuellen Abbau des Personals von derzeit knapp 140 Mitarbeitern wollte sich ein Combots-Sprecher nicht äußern. Klar sei, dass das Unternehmen für 2008 deutlich niedrigere Personalkosten eingeplant habe. Betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht vorgesehen.

Die Combots AG ist Nachfolgerin der Web.de AG, die nach dem Verkauf des gleichnamigen Webportals im Oktober 2005 an United Internet ihren Namen geändert hatte. Das Unternehmen verfügt jedoch nach eigenen Angaben über liquide Mittel von etwa 510 Millionen Euro.